Max Verstappen sorgte vor zwei Wochen dafür, dass der ausgesprochen langweilige Monaco GP doch noch hitzig wurde, wenngleich Lewis Hamilton darauf gut und gerne hätte verzichten können. Der Toro-Rosso-Pilot fuhr auf Lotus-Mann Romain Grosjean auf, was zur Folge hatte, dass das Safety Car auf die Strecke geschickt wurde und bei Mercedes das Strategie-Chaos ausbrach.

Nach dem Rennen wurde Verstappen von den Stewards für den Unfall mit einer Rückversetzung um fünf Startplätze beim nächsten Rennen bestraft, zudem kamen wieder Stimmen auf, dass der 17-Jährige noch zu jung für die Königsklasse sei. Zu den Kritikern zählte auch Felipe Massa, einer der absoluten Routiniers im Feld, der Verstappens Aktion als gefährlich bezeichnete und festhielt, dass in der Formel 1 die Erfahrung zähle.

Im Vorfeld des Großen Preises von Kanada trafen der Brasilianer und der Niederländer bei der FIA-Pressekonferenz aufeinander - und natürlich kam die heiße Szene aus Monaco zur Sprache. "Ich wurde gefragt, was ich dachte, und ich dachte, er sollte bestraft werden, weil es falsch war, was er getan hat", unterstrich Massa noch einmal seine Sicht der Dinge.

Verstappen crashte in Monaco, Foto: Sutton
Verstappen crashte in Monaco, Foto: Sutton

Der Williams-Pilot weiter: "Wenn du in deinem ersten Jahr bist, 17 Jahre alt, und so etwas machst und dafür nicht bestrafst wirst, ist das komplett falsch. Die FIA muss auf eine richtige Art stark sein und das waren sie auch, aber ich ändere nicht meine Meinung. Das ist, was ich glaube."

Stichelei gegen Massa

Verstappen wollte diese Kritik naturgemäß nicht auf sich sitzen lassen und erwiderte: "Jeder kann seine Meinung haben, aber gemäß meinen Daten habe ich nicht früher gebremst." Bereits unmittelbar nach dem Rennen hatte der Niederländer zu Protokoll gegeben, Grosjean habe ihn bei der Anfahrt zu St. Devote durch ein ungewöhnlich frühes Bremsmanöver überrascht, was zum Auffahrunfall geführt habe.

Massa ließ es 2014 in Kanada krachen, Foto: Sutton
Massa ließ es 2014 in Kanada krachen, Foto: Sutton

Obwohl Verstappen betonte, er wolle die Sache hinter sich lassen und sich auf den bevorstehenden Grand Prix in Montreal konzentrieren, konnte er es sich nicht verkneifen, eine kleine Spitze gegen Massa loszulassen: "Vielleicht solltest du dich an das Rennen des letzten Jahres erinnern und sehen, was dort passiert ist", stichelte er Richtung des Brasilianers.

2014 krachte Massa in der Schlussphase des Kanada GP in das Heck von Force-India-Pilot Sergio Perez, was ebenfalls das Safety Car auf den Plan rief. "Das war ein bisschen anders", verteidigte sich der Brasilianer sogleich. "Ich war auf der Seite und er zog beim Bremsen rüber. Ich denke nicht, dass man das Auto beim Bremsen bewegen sollte, außerdem war es auch vor dem Bremsen." Bestraft wurde damals übrigens nicht Massa, sondern Perez.

Fahrstil bleibt unverändert

Verstappen hat trotz des Unfalls und der Rückversetzung jedenfalls nicht vor, etwas an seiner Herangehensweise zu ändern - ganz im Gegenteil. "Ich hatte keine Verletzungen oder Probleme und war am Mittwoch danach Kartfahren, ich war also fit", verriet der Teenager. "Was passiert ist, wird mich als Rennfahrer nicht verändern. Ich werde weiter kämpfen, vor allem wenn es um Punkte geht. Ich werde meinen Fahrstil nicht verändern."

Könnte er die Zeit zurückdrehen, würde sich Verstappen im Zweikampf mit Grosjean nicht übermäßig anders als vor zwei Wochen verhalten. "Ich habe attackiert, wollte antworten, speziell nach dem Boxenstopp", betonte er. "Vielleicht würde ich ein bisschen früher nach rechts lenken, würde versuchen, es ein bisschen mehr zu verhindern oder es in einer anderen Runde probieren. Aber es gibt nicht viele Dinge, die ich anders machen müsste."