Konzentration der Macht in Sochi: Der Veranstalter des Großen Preises von Russland, Formula Sochi, ist von einem russischen Gericht für bankrott erklärt worden. Der staatseigene Organisator war bereits vor der Ausrichtung des ersten Großen Preises von Russland im Oktober 2014 in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Rennen selbst soll vorerst nicht gefährdet sein, da bereits im März die Weichen für die Zukunft gestellt worden sind: Die Organisation wird kurzerhand von den Streckenbauern und Promotern des Grand Prix übernommen, dem Unternehmen Omega.

Als erste Maßnahme der seit der Ukraine-Krise sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation in Russland hatte Omega das für März angesetzte Red Bull Air Race abgesagt. Das Formel-1-Rennen, das auch 2015 auf Oktober angesetzt ist, soll jedoch wie geplant stattfinden. Der Nachrichtenagentur EFE zufolge soll der Deal mit Bernie Ecclestone für das Rennen im Sochi Autodrome bis mindestens 2020 gelten.

Mitterlweile hat sich Omega an die Öffentlichkeit gewandt. Das Unternehmen sei bereits seit 2013 der eigentliche Veranstalter des Grand Prix. Omega sei nicht nur für die Erstellung des Kurses, sondern auch für die Austragung und Organisation der Rennen zu ständig. "Omega hat zudem das nötige Personal und die erforderlichen finanziellen Mittel", hieß es von offizieller Seite.

Nach Zehnjahresvertrag: Montreal sucht langfristige Geschäftstaktik, Foto: Sutton
Nach Zehnjahresvertrag: Montreal sucht langfristige Geschäftstaktik, Foto: Sutton

Kanada GP sucht Titelsponsor

Der Promoter des kanadischen Grand Prix hat währenddessen die Zukunft des kanadischen Grand Prix gesichert: Die Octane Racing Group hat sich mit Ecclestone auf einen neuen Zehnjahresvertrag geeinigt. CEO Francois Dumontier hofft nun auf einen Investor und ist nach Angaben von La Presse bereit, bis zu 50 Prozent von Octane zu veräußern: "Ich spreche mit vielen Leuten. Wir haben jetzt einen gewissen Wert, denke ich, und sehe mich nach Möglichkeiten um. Das ist das ganz normale Verhalten eines Geschäftsmanns."

Dumontier hofft, dank des neuen Deals erstmals seit 2003 einen Titelsponsor auftreiben zu können. Der Große Preis von Kanada war seitdem ein Verlustgeschäft und wurde 2009 sogar aus dem Kalender gestrichen, ein Jahr später aber wieder aufgenommen. Mit der neuen Geschäftstaktik soll das Rennen nun langfristig auch finanziell rentabel werden. "Wir sind in ernsthaften Gesprächen mit mehreren Partner", gibt sich Dumontier zuversichtlich. "So etwas veranschlagt 12 bis 15 Monate, und dieses Jahr ist das erste Mal, dass ich genug Zeit dafür habe."