Es geht für den Kanada GP nach Montreal. Welche Herausforderungen hält der Circuit Gilles Villeneuve bereit?
Nick Chester: Es ist eine Strecke, auf der während des Jahres nicht viel gefahren wird, deshalb kann die Strecke dort zu Beginn des Wochenendes sehr dreckig sein und wenig Grip biete. Das Wetter kann wechselhaft sein und es ist schwierig, in Montreal genügend Temperatur in die Reifen zu bekommen. Wir fahren mit den Soft- und Supersoft-Reifen, das sollte uns bei dem geringen Griplevel der Strecke helfen. Die Strecke hat viele lange Geraden, was sie zur einer Power- und Low-Drag-Strecke macht. Man braucht dort mittel bis wenig Abtrieb, das bedeutet, dass wir für Montreal etwas Abtrieb vom Auto nehmen. Der E23 hat in den langsamen Kurven in Monaco gut funktioniert, deshalb sollten uns diese - kombiniert mit den langen Geraden - uns ganz gut liegen.

Wie würden Sie Monaco zusammenfassen?
Nick Chester: Wir waren ziemlich zufrieden damit, wie das Auto in den Trainings und im Qualifying funktioniert hat und angesichts unserer Pace an diesem Wochenende war es umso mehr enttäuschend, dort keine Punkte geholt zu haben. Wenn Pastor seine Runde aus Q2 in Q3 hätte wiederholen können, wären wir in der Startaufstellung auf Platz sieben gestanden - das wäre ziemlich gut gewesen. Das Hydraulik-Problem im Rennen war sehr schade, er hätte sonst mit Sergio Perez um Platz sieben kämpfen können. Pastor ist das gesamte Wochenende über sehr gut gefahren, er hätte ein gute Punktausbeute verdient gehabt. Romain hat es gut geschafft, im Rennen von Platz 15 auf Rang 10 nach vorne zu fahren. Nach seiner 5-Plätze-Startplatzstrafe nach dem Getriebewechsel haben wir nur noch darauf gehofft, ihn iregendwie in de Punkteränge zu bekommen. Deshalb waren wir dann zwischenzeitlich sehr optimistisch, aber nachdem er von Max Verstappen berührt wurde, konnten wir nichts mehr machen. Insgesamt hat das Auto in den langsamen Kurven von Monte Carlo gut funktioniert, das sollte für einige andere Strecken auch gut sein.

Können Sie uns mehr über das Problem an Pastors Auto sagen?
Nick Chester: Wir wussten, dass es ein Leck an seiner Hydraulik-Pumpe gab und wir wussten auch, in welchem Bereich dieses Leck war. Es ist eines der Teile am Auto, das nicht in Enstone hergestellt wird, deshalb ist es jetzt zurück zum Hersteller gegangen, mit dem wir gemeinsam an einer vollständigen Analyse arbeiten. Es war ein ziemlich ungewöhnliches Problem, aber wir werden das Übel an der Wurzel packen.

Gehört Montreal zu den Lieblingszielen des Teams?
Nick Chester: Absolut. Wir freuen uns immer sehr darauf, nach Kanada zu gehen. Montreal ist eine schöne Stadt, die alle Teammitglieder genießen. Die Strecke selbst hat eine große Historie und wir haben dort über die Jahre tolle Rennen gesehen. In der jüngeren Geschichte waren wir auf dieser Strecke auch ziemlich gut, deshalb sind wir heiß darauf, dort hinzufahren du mit beiden Autos in die Punkte zu fahren.

Noch kurz ein anderes Thema: Welchen Einfluss könnte die Rückkehr des Nachtankens auf die Zukunft der Formel 1 haben?
Nick Chester: Es wurde viel darüber gesprochen, 2017 die Rundenzeiten nach unten zu korrigieren. Das Nachtanken hilft dabei, weil in den ersten Stints während des Rennens mit weniger Benzin gefahren wird. Es wird die Strategie nicht so stark verändern, weil jeder die Strategie dahingehend ändern wird. Es könnte aber bedeuten, dass die Fahrer ein bisschen härter mit ihren Reifen pushen können, weil sie nicht so viel Benzin an Bord haben. Die Herausforderung wird es sein, die Nachtankzeiten auf die Zeit herunter zu bringen, die wir aktuell für einen Reifenwechsel brauchen - und das wird ziemlich schwierig.