Jubel bei McLaren: Der achte Platz von Jenson Button im Rennen von Monaco bescherte dem stark gebeutelten Team die ersten Zähler des Jahres, vier an der Zahl. Damit liegt die Mannschaft aus Woking zwar immer noch relativ abgeschlagen auf dem vorletzten Platz der Konstrukteurs-WM, doch ein erster Schritt ist gemacht. Im Fürstentum wären sogar noch ein paar Pünktchen mehr drin gewesen, doch ein Defekt stoppte Fernando Alonso, der zum Zeitpunkt seines Ausfalls auf Rang neun lag.

Die Freude über seinen achten Platz stand Jenson Button ins Gesicht geschrieben. "Es war ein toller Tag. Wir wollten Punkte machen und ich habe vier geholt. Dass ich Achter werde, hätte ich nicht gedacht", strahlte der Brite. Das Rennen begann etwas chaotisch. "Ich hatte eine schwierige erste Runde. Der Start war gut, ausgangs Kurve eins wurde ich etwas nah an die Wand gedrückt und habe dadurch meinen Platz an Hülkenberg verloren. In Kurve drei bin ich dann aber außen wieder an ihm vorbeigegangen", beschrieb er den Rennstart.

In der Folge habe er ein eher ungewöhnliches Rennen erlebt. "Nachdem Maldonado die Bremsprobleme hatte, bin ich an ihm vorbeigekommen und habe fortan nur noch Quali-Runden gedreht. Es war ungewohnt, freie Strecke zu haben, denn wenn du in Moanco von Platz zehn startest, steckst du eigentlich immer im Verkehr", so der 35-Jährige. Nach dem Barcelona-Rennen konnte er sich auf dem engen Kurs über deutliche Fortschritte freuen. Sogar seine Befürchtung, keine Punkte in diesem Jahr zu holen, erwies sich als falsch. "Man muss den Kontext sehen. Ich sagte, mit dem Auto, dass ich dort gefahren bin, holen wir nie Punkte. Hätte ich dasselbe Auto heute gehabt, hätten wir keine Punkte geholt", ist er überzeugt.

Insgesamt sei es ein komplett anderes Fahrgefühl gewesen. "Ich hatte Vertrauen in das Auto, hatte Vertrauen beim Bremsen. Am Donnerstag bin ich nicht viel gefahren, wir haben dann zum Samstag dennoch einiges geändert", sagte Button, der einfach froh über die Fortschritte ist. "Ich freue mich für die Jungs. Wir haben tolle Fortschritte gemacht. Im Februar waren wir fünf Sekunden weg, im ersten Rennen 3,5 bis 4 Sekunden und heute sind wir in den Punkten", blickte er auf den schwierigen Saisonstart zurück. "Die Pace ist noch nicht ganz so gut, aber das Setup ist toll", fasste er die Leistungsfähigkeit des McLaren zusammen.

Für Jenson Button bestand das Rennen nur aus Qualifying-Runden, Foto: Sutton
Für Jenson Button bestand das Rennen nur aus Qualifying-Runden, Foto: Sutton

Lange Zeit auf Punktekurs lag auch Fernando Alonso. Doch in Runde 43 musste er sein Auto in Sainte Devote abstellen. "Ich denke, es ist ein Problem mit dem Getriebe. In der Runde zuvor war das Gefühl beim Hochschalten sehr seltsam, danach hatte ich in Kurve 1 keine Bremse mehr, weil sich das Auto in neutral geschalten hatte", beschrieb der Spanier seinen Ausfall. "Wir müssen schauen, ob es ein physisches Problem am Getriebe war oder ein Problem mit einem Sensor oder so etwas in der Richtung", ergänzte er.

Über den Ausfall und die verpasste Chance, beide Autos in die Punkte zu bringen, ärgerte er sich. "Ich habe in Barcelona das Rennen nicht beendet, hier das Qualifying nicht und auch nicht das Rennen. Ich habe immer mit euch gesprochen, wenn die anderen noch gefahren sind. Wir haben die Gelegenheit hier verpasst und müssen schauen, dass das nicht wieder passiert", forderte der Spanier.

Bis zu seinem Ausfall hatte Alonso ein relativ ereignisarmes Rennen erlebt. Nur direkt in Runde eins gab es einen Kontakt mit Nico Hülkenberg, der für den Deutschen in der Streckenbegrenzung von Kurve fünf endete. Zwar konnte der Force-India-Pilot weiterfahren, doch Alonso bekam eine Fünf-Sekunden-Strafe. Damit war der zweimalige Weltmeister nicht einverstanden. "In diesem Moment wusste ich nicht, was ich machen soll. Ich war innen in Kurve fünf, er außen. Er war ziemlich optimistisch. Wir hatten Kontakt, was in Monaco passieren kann, weil zwei Autos nur schwer in eine Kurve passen", schilderte Alonso den Vorfall aus seiner Sicht.

Kein Verständnis für die Strafe

Die daraus resultierende Strafe kann er folglich nicht nachvollziehen. "Strafen so willkürlich zu verteilen, ist seltsam", kritisierte er. "Keine Strafe für irgendeines der beiden Autos auszusprechen, wäre normal gewesen. Aber es hat nicht viel geändert. Ich habe als Neunter gestoppt, als Neunter bin ich auch wieder auf die Strecke gegangen. Daher hatte es keine Konsequenzen", so Alonso.

In seinen Ankündigungen bestätigt sah sich Teamchef Eric Boullier. "Seit Beginn der Saison sagen wir immer wieder: 'Wir alle arbeiten hart und das Ergebnis der Mühen ist eine stete Verbesserung'", so Boullier. "Heute hat unsere neue Partnerschaft McLaren-Honda dank Jenson die ersten Punkte geholt, was diese stete Verbesserung unterstreicht. Wir werden jetzt keine Zeit verschwenden, diesen Meilenstein zu feiern, denn unsere Ansprüche sind höher als achte Plätze. Und diesen Ansprüchen werden wir gerecht werden", ist er sicher.