Monaco zählt zu den Lieblingsstrecken des Red-Bull-Teams - das bestätigte sich auch am Donnerstag. Zwar lag im ersten Training mit Max Verstappen erneut ein Fahrer aus dem Schwester-Team Toro Rosso vor beiden RB-Piloten, doch der Abstand zur Spitze war zumindest am Vormittag relativ gering. Das zweite Training am Nachmittag fiel dann buchstäblich ins Wasser, Daniil Kvyat (16 Runden) und Daniel Ricciardo (13) konnten nur etwa halb so viele Umläufe unter trockenen Bedingungen absolvieren, wie am Vormittag.

Der Australier konnte im ersten Training den dritten Platz belegen. "Das Auto hat sich heute gut angefühlt und ich denke, wir sind mehr oder weniger da, wo wir sein wollen und außerdem auf der richtigen Strecke", sagte Ricciardo. Da in Monaco weniger der Topspeed als der Abtrieb entscheidend ist, hat der RB11 seine Vorteile, auch wenn das Auto selbst zuletzt nicht optimal wirkte. "Mit jedem Rennen, das vergeht, bekommen wir unsere Probleme besser in den Griff", stellt Ricciardo fest.

Der Donnerstag hat ihm jedoch bereits Appetit auf mehr gemacht. "Wenn wir im Qualifying eine gute Runde zusammen bekommen, sind wir hoffentlich in einer guten Position", so der 25-Jährige. Obwohl er im ersten Training auf Augenhöhe mit Ferrari war, sieht Ricciardo die Scuderia noch etwas voraus. "Ich denke, einige Teams haben zu Ferrari aufgeschlossen, aber es benötigt immer noch eine enorme Anstrengung, vor sie zu kommen. Aber hoffentlich können wir vor Williams landen. Wir werden sehen, wie es am Samstag läuft", blickt er auf das Wochenende.

Ebenfalls positiv fiel Daniil Kvyat auf. Der Russe, der zuletzt von Dr. Helmut Marko kritisiert worden war, fuhr im ersten Training auf Rang sieben. Am Nachmittag jedoch fuhr er im Regen eine Sekunde schneller als alle anderen. Das fiel auch Marko auf. "Unter diesen Bedingungen zählt Fahrer und Chassis. Er hat es auf den Punkt gebracht", sagte Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Daniil Kvyat beeindruckte im Regen, Foto: Sutton
Daniil Kvyat beeindruckte im Regen, Foto: Sutton

Kvyat selbst äußerte sich zurückhaltender."Das Auto hat sich heute ganz okay angefühlt und ich denke, wir bewegen uns in die richtige Richtung", meint Kvyat. "Monaco ist eine einzigartige Strecke, ein bisschen ungewöhnlich und ich denke, das Paket, das wir haben, funktioniert soweit ganz gut", freute er sich.

Obwohl der Regen aufgrund der Wettervorhersage für das Wochenende keine verwertbaren Daten für diese Strecke lieferte, konnte Kvyat in den Runden insgesamt ein Bild des Autos bekommen. "Wir waren in der Lage, einige Runden im Nassen zu drehen und ein Gefühl zu bekommen, wie das Auto reagiert", erläuterte er. Die Änderungen an der Strecke sind ihm positiv aufgefallen. "Die neue Asphaltierung hat die Strecke etwas glatter gemacht und die Änderungen eingangs Schwimmbad sind gut", so Kvyat.

Während die beiden Fahrer etwas demütiger waren, strahlte Dr. Helmut Marko angesichts der Performance der Red Bull. "Uns kommt hier natürlich entgegen, dass nicht die Geraden dominieren, sondern es eine klassische Rennstrecke mit vielen Kurvenfolgen ist", so Marko. Eine wichtige Erkenntnis des ersten Tages im Fürstentum ist für ihn: "Es zeigt sich, dass unser Chassis doch top ist."