Die GPDA hat eine Fanumfrage angekündigt. Das macht ihr Fahrer ja nicht ohne Grund...
Alexander Wurz: Wir Fahrer lieben den Sport, weil wir das Rennfahren lieben. Das ist genau dasselbe, was auch die Fans wollen. Sie wünschen sich Emotionen, Sport, Zweikämpfe. Wir versuchen, mit ihnen zu kommunizieren. Dazu muss man auch zuhören können. Wir wollen hören, was die Fans über den Sport und dessen Zukunft denken. Es wurde ja schon oft gesagt, dass man die Fans befragen müsste. Wir machen das jetzt einfach. Die Umfrage geht morgen um 17:30 Uhr live und dann geben wir bekannt, wie das alles läuft. Wir hoffen, dass die Fans mitmachen und die Umfrage damit zur größten Survey machen, die es je im Sport gegeben hat.

Wie gefallen dir die Vorschläge der Strategiegruppe für zukünftige Regeländerungen?
Alexander Wurz: Grundsätzlich ist es schön, dass jeder versucht, dem Sport zu helfen. Einige Ansätze sind sehr gut, andere sind natürlich mit politischem Hintergrund. Ein konkretes Beispiel möchte ich hierzu nicht nennen. Das ist einer der Punkte, an dem wir uns alle verbessern können. Es sollten weniger interne Gespräche und Politik über die Medien nach außen getragen werden. Wenn das überschwappt, hat keiner etwas davon. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir den Sport zensieren sollten. Es ist eben ein schmaler Grat.

Zurück zur Frage: Was hältst du von den Ideen der Strategiegruppe?
Alexander Wurz: Die Ansätze sind teilweise interessant, aber man muss schon auf die Umsetzung achten. Gerade wenn es um Dinge wie den Motor geht, muss man stets bedenken, dass all das auch finanziert werden muss. In einem zukünftigen Reglement müsste es zum Beispiel eine Summe x geben, die ein Kundenteam maximal bezahlen muss. Die Hersteller müssten dann die Entwicklung entweder als Marketinginvestitionen abschreiben oder versuchen, diesen Motor über möglichst viele Jahre abzuschreiben. Mit dem jetzigen Reglement ist es fast so, dass die Teams fast die volle Finanzierung des Motors beisteuern und der Hersteller es nur vorfinanziert. Nach fünf, sechs Jahren ist es dann ein Nullsummenspiel für die Hersteller. Bis dahin hatten sie jedoch die ganzen Marketingvorteile.