Für Nico Rosberg ist es gleich in doppeltem Sinne eine schöne Reise zum Rennen nach Monaco. Er geht mit dem Wissen ins Rennwochenende, im vergangenen Jahr dort gewonnen zu haben und wird sich auch deshalb auf eine besondere Unterstützung in seiner Heimat freuen können. Natürlich ist auch der Sieg beim letzten Rennen in Barcelona ein Motivationsschub für den Deutschen.

"Wir haben in Spanien ein perfektes Wochenende erlebt", freute sich Rosberg, der sich immer nur auf das nächste Rennen konzentriert. "Die Saison ist noch lang und alles ist offen", erklärt er. Die Atmosphäre ist für ihn etwas ganz Besonderes: "Für mich ist es ein Heimrennen und es ist seltsam, zur Strecke zu laufen oder mit dem Roller hinzufahren." Nach dem Test in Barcelona ist der Deutsche optimistisch ein gutes Wochenende zu haben.

Zumindest den Sieg von Rosberg will Lewis Hamilton jedoch verhindern. "Ich hatte in Barcelona nicht mein bestes Wochenende", gestand der Brite. Seine Vorfreude auf Monaco ist groß, denn es ist eines der Highlights der Saison. "Als Fahrer ist es die größte Herausforderung des Jahres. Wenn du es hinbekommst, ist das Gefühl nur schwer zu überbieten", erklärte er.

Warum die Strecke so schwierig ist, weiß Hamilton zu erklären: "Man muss ein Gefühl für die Strecke entwickeln und überall millimetergenau fahren. Der kleinste Fehler kann dein gesamtes Wochenende ruinieren. Es kommt rein auf das fahrerische Können und den Mut hinter dem Lenkrad an."

Wolff zufrieden und optimistisch

"Barcelona war ein großartiges Wochenende", sagte Toto Wolff. Der Sieg von Rosberg verwundert ihn nicht: "Schon im vergangenen Jahr haben wir das Pendel zwischen beiden Fahrern hin- und herschwingen sehen und ich denke, dass sich dies 2015 wiederholen wird. Sie sind beide mental stark, robust und hassen es, zu verlieren."

Für das Team ist der Konkurrenzkampf der Teamkollegen nur förderlich, wie Wolff erklärt: "Sie werden sich ständig gegenseitig antreiben, um ihre Performance zu steigern und das steigert wiederum die Performance des gesamten Teams." Auch für das kommende Wochenende erwartet der Teamchef daher ein gutes Ergebnis.

"Wir haben in Spanien gesehen, dass unser Auto einen guten Vorteil im engen, dritten Sektor hatte. Entsprechend reisen wir mit einer gewissen Portion Optimismus nach Monaco", gab der Österreicher zu. Über einen Abstand zur Konkurrenz will er nicht sprechen, denn er weiß, wie schnell sich in Monaco die Situation ändern kann.

Mercedes: Monaco Bilanz

Mercedes in Monte Carlo: Während die Silberpfeile auf dem Stadtkurs zu Zeiten von Juan Manuel Fangio und Stirling Moss nicht brillierten, feierten sie in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Erfolge. Nico Rosberg gewann sowohl 2013 als auch im Vorjahr, hinzukommen zwei weitere Podestplätze.

Lewis Hamilton in Monte Carlo: Der Brite kann durchaus als Monaco-Spezialist bezeichnet werden. Bei seinen acht bisherigen Antritten im Straßendschungel sah Hamilton stets das Ziel und verpasste lediglich einmal die Punkteränge. Bereits bei seiner Monaco-Premiere in der Saison 2007 wurde der damalige McLaren-Pilot Zweiter, ein Jahr darauf durfte er als Sieger in die Fürstenloge. Im Vorjahr belegte Hamilton erneut den zweiten Platz.

Nico Rosberg in Monte Carlo: Nicht zuletzt weil Rosberg in Monaco wohnt, zählt die Jagd durch die Straßenschluchten zu seinen absoluten Lieblingsrennen. Der Deutsche gewann die letzten beiden Ausgaben des Motorsportklassikers und schaffte auch 2012 als Zweiter den Sprung auf das Podium.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Toto Wolff mag zwar versuchen den Vorsprung herunter zu spielen, aber wenn die Zuverlässigkeit der Teile mitspielt, sollte Mercedes komfortabel einen weiteren Doppelsieg einfahren können. Der Mercedes W06 hat deutlich mehr Potenzial, als in den letzten Rennen, insbesondere mit den weichen Reifen, gezeigt wurde. Daher stellt sich nur die Frage, ob Lewis Hamilton oder Nico Rosberg den Sieg einfährt.(Manuel Schulz)