2015 war für Force India bisher ein Jahr zum Vergessen. Mit elf Punkten liegt das Team in der Konstrukteurswertung lediglich vor McLaren und Manor. Weit weg also von den eigenen Ansprüchen, nachdem Force India in den vergangenen beiden Jahren jeweils sechstbester Konstrukteur geworden ist. Der bevorstehende Monaco Grand Prix ist aber seit jeher für Überraschungen gut.

Nico Hülkenberg ist mit den Tücken des Stadtkurses bestens vertraut. "Aus Fahrersicht ist Monaco eine der letzten Strecken weltweit, auf der es keinen Spielraum führ Fehler gibt", sagt der Deutsche. "Ein Fehler, und du knallst gegen die Wand. Der Nervenkitzel und Kick, den man im Auto bekommt, wenn man hier fährt, ist viel größer als auf jedem anderen Kurs und der Puls geht hoch."

Nirgends rächt sich ein kleiner Fahrfehler so sehr wie in Monaco, Foto: Sutton
Nirgends rächt sich ein kleiner Fahrfehler so sehr wie in Monaco, Foto: Sutton

Den Deutschen reizt die Atmosphäre in Monaco besonders: "Vom Wochenstart an ist hier eine Menge los mit Partys und Events. Allein ein Teil dieses Wochenendes sein zu dürfen, genieße ich wirklich sehr."

Sein Teamkollege Sergio Perez freut sich ebenso, nach Monaco zurückzukehren. "Es ist ein besonderer Ort", schwärmt der Mexikaner. "Um schnell zu sein, muss man einiges riskieren, ans Limit gehen und die Wände küssen. Ich genieße die schnellen Passagen, den Schwimmbad- und den Casino-Abschnitt. Alles dreht sich darum, möglichst präzise zu fahren."

Für Perez ist der Kurs nicht der schwierigste. "Wenn du aber einen Fehler machst, wirst du bestraft", sagt er. "Aber es fühlt sich großartig an, wenn du eine perfekte Runde hinbekommst. Deshalb denke ich, dass dies das einzige Rennen ist, bei dem du die Chance bekommst, etwas Besonderes zu erreichen."

Der Monaco GP steht bei den Force-India-Fahrern hoch im Kurs, Foto: Sutton
Der Monaco GP steht bei den Force-India-Fahrern hoch im Kurs, Foto: Sutton

Force India: Monaco Bilanz

Force India in Monte Carlo: Monaco war stets ein recht erfolgreicher Boden für Force India. Besonders gut lief es in den letzten beiden Jahren, als Adrian Sutil und Nico Hülkenberg jeweils den fünften Platz belegten.

Nico Hülkenberg in Monte Carlo: Der Monaco GP stellte für Hülkenberg bislang eine Achterbahnfahrt der Gefühle dar. 2010 schied er bei seinem Debüt aus, 2012 holte er als Achter zum ersten Mal Punkte, 2013 schrammte er an diesen als Elfter wiederum knapp vorbei, während er sich im Vorjahr als Fünfter im Spitzenfeld platzierte.

Sergio Perez in Monte Carlo: Der Mexikaner verzeichnete beim Stadtrennen noch keine Erfolgserlebnisse. Zwei Ausfällen steht ein elfter Platz gegenüber. 2011 konnte Perez wegen eines heftigen Unfalls im Qualifying gar nicht erst an den Start gehen.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In Monaco ticken die Uhren bekanntlich anders. Keine Strecke im Rennkalender ist verwinkelter und enger als der Traditionskurs in Monte Carlo. Im Fürstentum ist weniger die Motorleistung gefragt als ein möglichst auf Abtrieb abgestimmtes Setup. Dass es dabei zu Überraschungen im Endklassement kommen kann, hat Jules Bianchis beachtlicher neunter Rang im unterlegenen Marussia 2014 gezeigt. Die Chancen sind also vorhanden, dass auch die zahmen Force India mit einem guten Qualifying und einer cleveren Boxenstopp-Strategie in die Punkteränge fahren können.(Haris Durakovic)