Lotus reist nach einem aufregenden Grand Prix in Spanien - inklusive Teamkollegen-Kollision und diversen kuriosen Zwischenfällen - zum Highlight des Jahres. Beim Großen Preis von Monaco will das Team aus Enstone diesmal doppelt punkten und fühlt sich dafür mehr als bereit.

"Die Performance des Autos ist sehr soilde und wir haben große Erwartungen für Monaco. Wir brauchen ein bisschen Glück und müssen ein sauberes Wochenende erwischen, aber dann haben wir alle Chancen mit beiden Autos Punkte in Monte Carlo zu erzielen", sagt Federico Gastaldi.

Testergebnisse auf die Strecke bringen

Der Teamchef vertraut insbesondere auf die Arbeit von Pastor Maldonado bei den Testfahrten in Vorbereitung auf den Klassiker in den Häuserschluchten. "Pastor hat eine Reihe von Teilen getestet. Jetzt muss das Team die gesammelten Erkenntnisse umsetzen", sagt Gastaldi.

"Wir haben während des Tests auf jeden Fall viel für das nächste Rennen gelernt. Ich habe mit 100 Prozent gearbeitet, sodass wir absolut vorbereitet sind. Das Auto ist in guter Verfassung, wir haben ein paar Dinge gefunden, die uns zuversichtlich für Monaco stimmen und so bin ich zuversichtlicht, mein Bestes geben zu können", ergänzt Maldonado.

Romain Grosjean setzt auf die Anpassungsfähigkeit seines E23, Foto: Sutton
Romain Grosjean setzt auf die Anpassungsfähigkeit seines E23, Foto: Sutton

Grosjean setzt auf Chamäleon-E23

Romain Grosjean gibt sich unterdessen verhalten optimistisch: "Der Schwerpunkt in Monaco liegt auf langsamen Kurven, was historisch gesehen nicht unsere größte Stärke war. Aber in diesem Jahr hat sich unser Paket als ziemlich gut erwiesen - egal bei welchem Streckenlayout. Der E23 ist ein sehr anpassungsfähiges Auto!"

Entgegen komme Lotus die Reifenwahl Pirellis (Soft/Supersoft). "Wir bevorzugen generell die weicheren Reifen, aber du brauchst in Monaco richtig, richtig weiche Reifen mit viel Grip, weil es so rutschig ist", sagt Grosjean.

Ein achter Platz von Romain Grosjean im Vorjahr ist das beste Monaco-Ergebnis des Teams, Foto: Sutton
Ein achter Platz von Romain Grosjean im Vorjahr ist das beste Monaco-Ergebnis des Teams, Foto: Sutton

Lotus: Monaco Bilanz

Lotus in Monte Carlo: Die größten Erfolge feierte das Team aus Enstone, als es noch unter dem Namen Renault auftrat. Jarno Trulli gewann 2004 in Monaco und zwei Jahre später triumphierte Fernando Alonso auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel. Unter der Bezeichnung Lotus steht hingegen noch nichts Nennenswertes auf der Habenseite. Die Bestleistung ist ein achter Platz von Romain Grosjean aus dem Vorjahr.

Romain Grosjean in Monte Carlo: Der Franzose schied sowohl 2012 als auch 2013 nach Kollisionen aus. Vor zwei Jahren knallte er in der Nouvelle Chicane Daniel Ricciardo ins Heck und musste in weiterer Folge aufgeben. In der Vorsaison nahm Grosjean als Achter hingegen zum ersten Mal Zählbares mit.

Pastor Maldonado in Monte Carlo: Der Venezolaner dürfte kaum gute Erinnerungen an das Fürstentum haben. Drei Mal schied Maldonado nach Kollisionen aus, wohingegen er im Vorjahr wegen einer defekten Benzinpumpe gar nicht erst an den Start gehen konnte und noch vor dem Erlöschen der Ampeln aufgeben musste.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Warum es für Lotus ausgerechnet in Monaco nennenswert nach vorne gehen sollte? Gute Frage! Im Fürstentum wird sich das Team in einer noch schwierigeren Lage finden als zuletzt. Der Grund: Die direkte Konkurrenz von Red Bull und Toro Rosso erleidet mit den schwächeren Renault-Motoren im langsamen Monaco einen weitaus geringeren Nachteil in Sachen Top-Speed. Zudem brillierte insbesondere Toro Rosso zuletzt im Qualifying - die muss Lotus im engen Kurvengeschlängel in Monaco erst einmal überholen. (Jonas Fehling)