Am Mittwoch ging nach zwei Tagen der erste In-Season-Test des Jahres 2015 zu Ende. Die Bestzeit sicherte sich Lotus-Pilot Jolyon Palmer. Bei strahlendem Sonnenschein und rund 32 Grad Lufttemperatur erreichte der Asphalt in der Spitze 48 Grad.

Die Testpiloten: Da während der Testfahrten nun nur noch ein Stammfahrer pro Team teilnehmen darf, gab es am zweiten Tag viele neue Gesichter zu sehen. Für Weltmeister Mercedes war Wehrlein unterwegs, für Ferrari griff Esteban Gutierrez ins Lenkrad. Pierre Gasly, der am Dienstag sein Debüt bei Toro Rosso gab, stieg am Mittwoch in den Red Bull um. Raffaele Marciello vollzog diesen Wechsel aus dem Ferrari in den Sauber. Esteban Ocon nahm für Force India Platz, Alex Lynn im Williams und Jolyon Palmer im Lotus. Lediglich für McLaren und Toro Rosso waren die beiden Stammpiloten Jenson Button und Carlos Sainz unterwegs.

Pascal Wehrlein lag lange an der Spitze, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein lag lange an der Spitze, Foto: Sutton

Die Zeiten: Sofort als die Ampel am Morgen umschaltete, gingen beinahe alle Piloten auf die Strecke. Die erste Bestzeit setzte Carlos Sainz im Toro Rosso. Der Spanier schrieb mit 1:28.575 Minuten an und diese Bestzeit hatte Bestand, bis Wehrlein seinerseits Gas gab. Knapp zwei Stunden nach Testbeginn setzte der Mercedes-Mann eine 1:27.596 Minuten. Lange konnte nur er selbst diese Zeit nochmals unterbieten und stoppte die Uhr schließlich bei 1:26.497 Minuten. Erst 18 Minuten vor Testende zog schließlich Lotus die superweichen Reifen auf und Jolyon Palmer sicherte sich mit 1:26.080 Minuten die absolute Bestzeit des Tages.

Platz drei hinter Palmer und Wehrlein ging an Gasly im Red Bull. Jenson Button wurde im McLaren mit 0,847 Minuten Rückstand Vierter vor Lynn im Williams. Force-India-Mann Ocon belegte Rang sechs, Gutierrez stellte den Ferrari mit 1,850 Sekunden Rückstand auf Rang sieben. Das Ende des Klassements bildeten mit 1,917 respektive 2,749 Sekunden Rückstand Sainz im Toro Rosso und Marciello im Sauber.

Die Rundensammler: Der fleißigste Pilot auf der Strecke war Wehrlein. Der Mercedes-Pilot spulte 137 Runden ab und damit elf mehr als Sainz. Lediglich Gutierrez mit 119 und Button mit 100 schafften noch den Sprung in den dreistelligen Bereich. Schlusslicht wurde Alex Lynn, der mit seinem Williams lediglich 52 Runden drehte.

Die Zwischenfälle: Bereits eine halbe Stunde nach Beginn des finalen Testtages in Spanien war es Raffaele Marciello, der die rote Flagge auslöste. Der Sauber-Pilot kam in Kurve drei von der Strecke ab und berührte die Mauer. Der Italiener konnte das Auto unverletzt verlassen, der Sauber musste aber gründlichen Untersuchungen unterzogen werden. Die Strecke war nach zwölf Minuten wieder freigegeben, Marciello selbst konnte erst drei Stunden später wieder aus der Box fahren.

Foto: Motorsport-Magazin.com
Foto: Motorsport-Magazin.com

Am Nachmittag sorgte Carlos Sainz für die erste Unterbrechung, als er mit seinem Toro Rosso am Eingang der Boxengasse liegenblieb. Kaum war die Strecke wieder grün, war es Red-Bull-Pilot Pierre Gasly, der erneut für rot sorgte - sein Bolide blieb am Boxenausgang stehen. Die Strecke wurde nach wenigen Minuten wieder freigegeben und der restliche Testtag ging ohne weitere Zwischenfälle zu Ende.

Das Programm: Wie in den neuen Bestimmungen zu Reifentests festgelegt, durften sich auch heute Teams freiwillig als Pirelli-Tester melden. Red Bull und Ferrari folgten dem Ruf des Reifenherstellers und erhielten daher zusätzliche Reifensätze.

Messinstrumente, wohin das Auge reichte, Foto: Sutton
Messinstrumente, wohin das Auge reichte, Foto: Sutton

Viel Testbetrieb herrschte bei Mercedes. Am Rennwochenende hatte Nico Rosberg die Vorjahres-Kupplung in seinen Mercedes einbauen lassen. Aus seiner Sicht war sie am Start konstanter und berechenbarer. Entsprechend stellte Mercedes mit Wehrlein am zweiten Testtag in Barcelona den direkten Vergleich an. Sowohl die neue, als auch die alte Kupplung waren im Einsatz.

Bei vielen Teams - unter anderem Mercedes, Ferrari oder McLaren - waren die altbekannten Messinstrumente auf der linken Seite des Fahrzeugs zu sehen. Sie dienen zur direkten Messung des Luftstroms vor dem Seitenkasten. Die Ingenieure können auf diesem Weg die Funktion des Frontflügels überprüfen.