Pascal Wehrlein hätte eigentlich bereits am Dienstag bei Force India zu einem Test-Einsatz kommen sollen. Der Arzt legte jedoch sein Veto ein. "Das war natürlich schade. Ich genieße wirklich jede Zeit, die ich im Formel-1-Auto sitzen darf. Aber gestern war ein schlechter Tag für mich", räumte Wehrlein ein. Auch am Mittwoch, als er im Mercedes W06 Platz nehmen durfte, fühlte er sich noch nicht ganz fit. Dennoch konnte er die Zeit auf dem Circuit de Catalunya genießen.

"Ich bin zum zweiten Mal mit dem aktuellen Auto gefahren. Es ist immer wieder ein Genuss. Man merkt einfach, dass das Auto sehr, sehr schnell ist. Es liegt gut. Das gesamte Team ist sehr, sehr professionell. Es macht einfach Spaß, damit zu fahren", schwärmte er. "Natürlich muss ich mich auch wieder an das Auto gewöhnen. Es ist immer ein großer Schritt vom DTM-Auto aufs Formel-1-Auto."

Am Vormittag konzentrierte sich Wehrlein auf Longruns mit den Medium-Reifen. 73 Runden spulte der Nachwuchspilot ab und erzielte dabei in 1:26.641 Minuten die Bestzeit. "Mit den Softs wäre es natürlich noch deutlich schneller gegangen. Aber ein Test ist dazu da, dem Team zu helfen, sein Programm abzuspulen, nicht um Bestzeiten zu setzen", erklärte er. "Der Mercedes-Motor geht natürlich unglaublich. Auch das Chassis und die Aerodynamik stimmen sehr gut überein. Das Auto hat eine sehr gute Balance und geht reifenschonend damit um."

Im Vergleich zu den Wintertests, bei denen er den Silberpfeil zuletzt pilotierte, konnte Wehrlein klare Unterschiede feststellen. "Das Team arbeitet immer an der Aerodynamik und optimiert das Auto weiter. Es war deutlich ein Schritt nach vorne", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Aber auch da sind wir andere Programme gefahren. Ich bin damals die Winterreifen gefahren. Deswegen ist es schwer zu vergleichen. Das Auto fährt sich aber deutlich besser."

Wehrlein setzte am Mittwoch die Arbeit an den Starts fort, die Nico Rosberg am Vortag begonnen hatte. "Starts üben ist immer wichtig. Wenn man wirklich mal zum Einsatz kommt, falls ich mal zum Einsatz kommen sollte, muss alles sitzen. Auch für das Team sind das sehr wichtige Infos. Es müssen beide Kupplungen ausgetestet werden", verdeutlichte er. "Nico kam mit der älteren besser zurecht, aber es gibt ja einen Grund, warum es eine neue gibt. Deswegen muss man versuchen, beide auszuprobieren. Ich hatte heute gute Starts und weniger gute Starts - mit beiden Varianten."