Der Spanien Grand Prix hat ein wenig die Spreu vom Weizen getrennt. Zumindest bezüglich der Upgrade-Pakete, die die Topteams in der dreiwöchigen Pause erarbeitet haben. Williams gehört sicherlich zu jenen Teams, die von den Updates profitiert haben. Um die einzelnen Teile besser zu verstehen, wie sie funktionieren, kommt für Williams der zweitägige Test sehr gelegen.

Felipe Massa sitzt am ersten Tag im Cockpit des FW37. "Wir testeten heute Morgen einige aerodynamischen Komponenten", gab der Spanier zu Protokoll. " Wir haben all diese schrecklichen Dinge am Auto montiert, um alles Relevante über die Aerodynamik aufzuzeichnen, beispielsweise, wie die Luft das Auto durchströmt." Einige längere Runs standen am Vormittag auch auf dem Programm.

Der FW37 mit all den schrecklichen Montagen, Foto: Sutton
Der FW37 mit all den schrecklichen Montagen, Foto: Sutton

Der Fokus für den Nachmittag liegt woanders: "Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, einige Runden zu drehen, um die Balance des Autos und die Reifen zu verstehen. Genauso gilt es zu prüfen, wieso einige Dinge im Rennen gut und einige weniger gut funktioniert haben. Und natürlich bereiten wir uns auch ein wenig auf das nächste Rennen vor." Die Vorbereitung auf das nächste Rennen macht Sinn, denn Williams hat für Monaco kein neues Paket geplant.

Die Rundenzeiten waren am Vormittag etwas schneller als am vergangenen Wochenende. "Das mag daran liegen, dass es nicht so windig ist", sagte Massa. "Am Nachmittag werden die Streckenbedingungen möglicherweise ähnlich sein wie am Wochenende."

Die härteren Reifen waren für Massa während des Spanien Grand Prix schwer zu händeln. "Da müssen wir uns immer noch verbessern, damit wir mit beiden Mischungen gut aussehen", so der Braslianer. "Vielleicht wird das nächste Rennen mit den Mischungen Silverstone sein. Da gibt es auch wieder schnellere Kurven, auf denen wir auch auf den harten Reifen besser sein müssten."

Als ideale Vorbereitung für den Monaco GP taugt der Circuit de Catalunya nur bedingt: "Der heutige Test ist schon wichtig, um das Auto besser zu verstehen. Aber das nächste Rennen ist auf einem völlig anderen Kurs. Daher ist es nicht einfach, sich hier auf Monaco vorzubereiten." Letztlich kann Massa die Entscheidung, in Spanien zu testen aber nachvollziehen. "Es wird die Teams weniger kosten", sagte er.

Ob nun vor oder während der Saison getestet wird, macht für Massa keinen großen Unterschied: "Beides ist wichtig. Die Tests vor der Saison sind wichtig, denn die Autos sind neu. Es ist wichtig, für die ersten Rennen alle Fehler zu beseitigen, die du beseitigen kannst und so viel wie möglich zu verstehen." Zudem ist das Team ausgelastet genug, neue Teile herzustellen. "Die Tests während der Saison sind aber auch wichtig, um Dinge auszuprobieren, über die man nicht 100-prozentig sicher ist", fügte er hinzu.

Aerodynamik- und Reifentests stehen auf dem Programm, Foto: Sutton
Aerodynamik- und Reifentests stehen auf dem Programm, Foto: Sutton

Williams bietet Testfahrer Alex Lynn die Möglichkeit, am Mittwoch für das Team zu testen. Eine Herangehensweise, die Massa sehr gefällt: "Wenn man ihnen erlaubt, während der Saison an Testfahrten teilzunehmen und sie fahren lässt, ist das gut. Für die jungen Fahrer sind die Tests sogar wichtiger als die Freitagseinsätze." An den Freien Trainings am Freitag wird wesentlich weniger gefahren, weil man darauf achten müsse, den Motor zu schonen.

In der Rolle als Mentor fühlt sich Massa pudelwohl. "Wenn ich ihm helfen kann, dann ist das schön. Das habe ich schon mit Felipe Nasr, Alex Lynn oder Susie Wolff gemacht", sagte der Brasilianer. "Ich hatte die Möglichkeit, mit erfahrenen Fahrern wie Michael Schumacher oder Rubens Barrichello zusammenzuarbeiten, als ich bei Ferrari war. Aber ewig werde ich auch nicht mehr da sein." Zumindest solange er schneller ist als seine Schüler.