Für Sauber endete der Große Preis von Spanien nicht mit einem Erfolg. Sowohl Felipe Nasr als auch Marcus Ericsson verpassten die Top-Ten und somit die Punkte. Mit den Plätzen 12 von Nasr und 14 von Ericsson holten sie das Maximum aus den derzeitigen Möglichkeiten heraus. Beide Piloten zeigten eine solide Leistung, die dem Schweizer Team aber keine Punkte bescherte.

"Mit dem 14. Platz können wir nicht zufrieden sein", bilanzierte Marcus Ericsson. "Dennoch glaube ich, dass wir an diesem Wochenende all unsere derzeitigen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Ich hatte zwar einen akzeptablen Rennstart, blieb im Anschluss aber für einige Runden im Verkehr stecken." Vor allem beim ersten Boxenstopp verlor der Schwede nach einem Problem viel Zeit.

"Wir müssen sicherstellen, es in den nächsten Rennen besser zu machen, und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch tun werden", glaubt er. "Nun müssen wir uns auf die Testfahrten in den kommenden Tagen fokussieren. Dabei werden wir alles tun, um das Auto für die nächsten Rennen weiterzuentwickeln."

Nasr: Das Maximum erreicht

"Es war ein schwieriges Rennen", musste auch Felipe Nasr eingestehen. "Im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten waren unsere Rundenzeiten auf den Medium- sowie harten Reifen nicht schnell genug." Dem Team fehlt es nach Meinung Nasr weiterhin an Abtrieb, was dazu führte, dass sie gewisse Nachteile im Rennen hatten. "Der Wechsel von einer Drei-Stopp auf eine Zwei-Stopp-Strategie war die richtige Entscheidung", so Nasr. "Aus meiner Sicht habe ich das Maximum aus dem Auto herausgeholt. Mehr als der zwölfte Platz war heute aus eigener Kraft nicht möglich."

"Aufgrund der Startpositionen 15 und 16 hatten wir bereits eine schwierige Ausgangslage", bilanzierte Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Dies führte dazu, dass heute nicht mehr möglich war. Unsere Fahrer haben eine solide Leistung gezeigt. Nun fokussieren wir uns auf das nächste Rennen in Monaco, auf einer Strecke, die uns eher entgegenkommen sollte."

Giampaolo Dall'Ara, Saubers Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, sah die Gründe für das mittelmäßige Abschneiden bereits im Zeittraining. "Nach einem schwierigen Qualifying hatten wir wie erwartet kein einfaches Rennen", erklärte er. "Daran konnte auch unser Wechsel von einer Drei- auf eine Zwei-Stopp- Strategie nichts ändern."

Danner: Key-Entlassung ein Fehler

"Sauber hat am Anfang der Saison von der Fahrbarkeit des Autos profitiert", analysiert Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner. "Aber die reine Performance muss immer wieder abgerufen werden. Das ist nicht so einfach."

Die grundsätzlichen Probleme sieht Danner bereits in der Vergangenheit. "Bei Sauber wurde James Key entlassen mit der Begründung, dass er nichts kann", erinnert er. "Und jetzt sieht man, welches Auto er gebaut hat." Nämlich den Toro Rosso, mit dem Carlos Sainz in Barcelona auf den fünften Startplatz raste. "Man muss sich nur vorstellen, wie dieses Auto mit einem Ferrari-Motor funktionieren würde", schmunzelt Danner. "Daran darf man nicht denken."