Nico Rosberg gegen Lewis Hamilton - das Duell der Saison. In Barcelona hatte erstmals der Deutsche im Mercedes-internen Duell die Nase vorne. Ein Umstand, der Hamilton überhaupt nicht in den Kram passte, zumal es gegen Ende des Rennens nochmals zur Hetzjagd gegen seinen Teamkollegen blies.

Lange Zeit sah es so aus, als wäre Rosberg der Sieg nicht mehr zu nehmen. Hamilton klemmte hinter Sebastian Vettel im Ferrari fest und ein verpatzter Boxenstopp verschlimmerte die Situation des Weltmeisters zusätzlich. Allerdings wagte der Weltmeister das Risiko, ging auf drei Stopps und kam schließlich 15 Runden vor Rennende auf dem zweiten Rang wieder auf die Strecke. Er lag nur 20,648 Sekunden hinter seinem Teamkollegen und hatte frische Medium-Reifen, während Rosberg auf den harten Pneus den letzten Stint absolvierte.

Lewis Hamilton gratulierte Teamkollge Nico Rosberg, Foto: Sutton
Lewis Hamilton gratulierte Teamkollge Nico Rosberg, Foto: Sutton

Ich bin nicht hier, um Zweiter zu werden

Sofort gab es für Hamilton nur noch ein Ziel: Den Sieg. "Sag mir, ob es möglich ist", fragte Hamilton bezogen auf einen Führungswechsel seinen Ingenieur. "Wahrscheinlich nicht", so dessen Antwort. "Aber ist es unmöglich?", hakte Hamilton nochmals nach. Bei noch etwas mehr als zehn zu fahrenden Runden wurde er aber schließlich eingebremst. Mercedes erklärte ihm per Funk, dass diese Positionen nun gehalten werden sollen - ein Alptraum für den Briten.

"Es ist für einen Rennfahrer nicht schön, das zu hören", erklärte Hamilton. "Ich bin hier, um Rennen zu fahren, nicht um Zweiter zu werden. Natürlich habe ich das ignoriert. Ich machte Druck und brachte das Auto wirklich an die Grenzen." Irgendwann erkannte aber auch der Weltmeister, dass der Kampf um den Sieg verloren war. Er holte pro Runde rund sieben Zehntel auf - bei noch sieben Runden zu fahren und einem Abstand von 13 Sekunden nicht mehr machbar.

Lewis Hamilton will sich nie wieder mit Platz zwei begnügen, Foto: Mercedes-Benz
Lewis Hamilton will sich nie wieder mit Platz zwei begnügen, Foto: Mercedes-Benz

Das passiert nie wieder

"Dann wählte ich die kluge Herangehensweise und brachte das Auto einfach nach Hause", schilderte Hamilton. Zum ersten Mal in dieser Saison musste sich der Weltmeister damit im Rennen seinem Teamkollegen geschlagen geben und konnte die Ansage seines Teams verstehen. Durch seinen Versuch, Rosberg nochmals herauszufordern, brachte er schließlich beide Autos in Gefahr. "Wenn ich Druck mache, muss er auch Druck machen. Das ist ein Risiko für beide Autos, daher ist es verständlich."

Dennoch ist für Hamilton eines klar: Die Ansage des Teams, er solle Platz zwei ins Ziel fahren, hat ihm nicht gefallen und daher steht fest: "Ich werde definitiv sicherstellen, dass das nicht noch einmal passiert."