Fünftes Rennen, vierter Podestplatz: Sebastian Vettel bestätigte mit Platz drei in Barcelona seine Rolle als Mercedes-Jäger Nummer eins. Dennoch sah es zwischenzeitlich sogar nach dem zweiten Platz aus, nachdem er bereits am Start Lewis Hamilton überholen und den Weltmeister fortan in Schach halten konnte. Die Möglichkeit, das Mercedes-Duo zu sprengen, erschien nach einem verpatzten Boxenstopp bei Mercedes sogar noch größer. Doch Mercedes stellte auf drei Stopps um, wodurch sich Hamilton letztlich Rang zwei zurückholen konnte.

"Platz zwei war schon drin. Ich bin da ganz gut dabei gewesen und habe mitgehalten. Am Start konnte ich an Lewis vorbei gehen. Wir haben ihn beim ersten Stopp gecovert, aber dann haben die leider umgestellt auf drei Stopps und ich konnte nicht mithalten", sagte Vettel. Lange darüber hadern wollte er nicht. "Ich bin trotzdem glücklich, das Auto war wunderbar", freute sich der viermalige Weltmeister.

Am Ende war Platz zwei jedoch nicht mehr möglich. Als Vettel ein paar Runden nach Hamilton zum zweiten Box kam, war er in der Folge auf frischeren Reifen dennoch langsamer als der Brite. So konnte der Mercedes-Pilot den Vorsprung so weit ausbauen, um bereits direkt nach seinem dritten Stopp vor Vettel auf die Strecke zurückzukommen. Geplant war eigentlich, dass Vettel zumindest nach dem Stopp des Weltmeisters vor ihm bleibt. "Ich hing dann noch im Verkehr, habe da ein bisschen Zeit verloren. Es war nicht möglich, das gleiche Spielchen wieder zu spielen. Er kam dann vor uns raus und dann war er auch weg", analysierte Vettel. Fortan hatte der Ferrari-Pilot auf abgefahrenen harten Reifen gegen Hamilton auf neuen weichen Gummis nichts mehr auszusetzen.

Lange lag Vettel vor Hamilton, doch am Ende war der Mercedes zu schnell, Foto: Sutton
Lange lag Vettel vor Hamilton, doch am Ende war der Mercedes zu schnell, Foto: Sutton

Dennoch war Vettel in der Folge mit absolutem Einsatz dabei. Über den Funk beschwerte er sich noch mehrfach über den Verkehr. Das wollte er jedoch nicht dramatisieren. "Während des Rennens beschwert man sich gerne, gerade wir Deutschen", scherzte er auf dem Podium. "Ich denke, wir haben alles getan, was wir tun konnten. Der Verkehr ist nie einfach, aber es ist für alle das gleiche", so Vettel.

Arrivabene unzufrieden mit Gesamtleistung

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene konnte mit dem Ergebnis gut leben, die Performance der eigenen Autos überzeugte ihn jedoch nicht. "Ich bin glücklich für Sebastian, denn er ist gutes Rennen gefahren. Ich bin recht unglücklich was das Ergebnis und Wochenende insgesamt angeht, denn die Lücke zu Mercedes ist groß und wir müssen wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, um bei den nächsten Rennen ranzukommen", sagte Arrivabene.

Strategisch hatte Ferrari zwar einen Plan, Mercedes war jedoch nicht zu bekommen. "Wir hatten eine Strategie zusammengestellt, die so aggressiv wie möglich war. Aber es hat sich nicht ausgezahlt und funktioniert, die waren besser als wir", schilderte er kurz und knapp.