Mercedes lässt den amtierenden Weltmeister Lewis Hamilton an der langen Leine. In der dreiwöchigen Pause nutzte der Brite die freie Zeit und reiste um die Welt. Von Bahrain zog es ihn zuerst nach Monaco, dann nach London und Mallorca. Nach einem Zwischenstopp in Monza reiste er in die USA und wieder zurück nach Großbritannien.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff lässt Hamilton dabei jegliche Freiheiten. "Er ist Single. Daher kann er auch reisen", sagte Wolff gegenüber den Stuttgarter Nachrichten. "Wenn es ihm dabei hilft, auf der Strecke schnell zu sein, dann wollen wir uns da keinesfalls in den Weg stellen und werden immer wieder mit Interesse zuschauen."

Narrenfreiheit hat Hamilton bei Mercedes aber keine. "Lewis ist ein außergewöhnlicher Rennfahrer, dafür haben wir ihn geholt und dafür bezahlen wir ihn", stellte Wolff klar. "Aber nicht dafür, dass er singt oder schauspielert oder gut aussieht." Eine entscheidende Einschränkung gibt es jedoch: Hamilton muss um Erlaubnis fragen, wenn es einen potenziellen Interessenkonflikt mit der Marke Mercedes oder mit einem der Sponsoren oder Partnern geben könnte.

Toto Wolff und sein Fahrerduo, Foto: Sutton
Toto Wolff und sein Fahrerduo, Foto: Sutton

Der Motorsportchef erwartet von seinen Fahrern Disziplin, auch in schwierigen Zeiten. "Was du dir als Sportler in dieser Situation nicht leisten kannst, ist zu schmollen oder dich zu verkriechen", sagte Wolff. "Du musst optimistisch nach vorn schauen. Da gibt's hier noch ganz andere Kandidaten, die vor Optimismus nur so strotzen, obwohl ihre Situation vielmehr zum Weinen wäre."

Im Teamduell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg gibt es 2015 eine klare Linie. "Es mag für uns als Team leichter sein, mit so einer Situation umzugehen, wenn die Beiden nicht ständig Rad an Rad um den Sieg kämpfen.", so Wolff. "Aber wir sind Racer und wollen genau das - da schlagen zwei Herzen in meiner Brust." Der Kampf unter den Piloten ist dem Österreicher schon wichtig. "Deshalb haben wir ihn im vergangenen Jahr auch zugelassen."