Nico Rosberg holte einen beeindruckenden Start-/Zielsieg. Er kontrollierte das Rennen vom Start weg. Sein Teamkollege Lewis Hamilton musste gar auf eine Drei-Boxen-Stopp-Strategie wechseln, um an Sebastian Vettel vorbei zu kommen.

Mercedes

Nico Rosberg feiert seinen ersten Saisonsieg, Foto: Sutton
Nico Rosberg feiert seinen ersten Saisonsieg, Foto: Sutton

Sonntag: Die Erkenntnis des Rennsonntags in Barcelona: Mercedes ist doch weiter weg vom Rest, als man im Vorfeld angenommen hat. Lewis Hamiltons war auf seiner schnellsten Rennrunde um 1,7 Sekunden schneller als Kimi Räikkönen. Teamintern hat sich die Tendenz des Wochenendes auch am Sonntag gehalten. Nico Rosberg dominierte das Rennen und fuhr unauffällig, aber fehlerfrei zu seinem ersten Saisonsieg. Einen Angriff Hamiltons musste der Deutsche nicht befürchten. Im Gegenteil: der amtierende Weltmeister musste auf eine Drei-Stopp-Strategie umschwenken, um an Sebastian Vettel vorbei zu kommen.

Samstag: Nico Rosberg hat am Samstag das Kräfteverhältnis zu seinem Teamkollegen umgedreht. Sowohl im dritten Training als auch in der Qualifikation war der Deutsche der schnellere Silberpfeil-Pilot. Lewis Hamilton komplettierte die erste Startreihe. Dabei war Mercedes eine halbe Sekunde schneller als Ferrari. Zudem waren die Silberpfeil-Piloten in den Longruns stärker als Ferrari, sodass das Team aus Brackley als klarer Favorit ins Rennen geht.
Qualifying-Duell - Hamilton vs. Rosberg: 4:1

Freitag: Training eins lief für die Silberpfeile voll nach Plan. Nico Rosberg und Lewis Hamilton deklassierten die Konkurrenz um eine Sekunde, doch in den zweiten 90 Minuten ging es an der Spitze deutlich enger zu. Auf vier Zehntelsekunden schrumpfte der Vorsprung von Hamilton auf Vettel. Rosberg kam nicht einmal an die Zeit seines Teamkollegen heran, obwohl er im ersten Training noch der Schnellere war und belegte den dritten Rang. Es zeichnet sich wieder ab, dass die hohen Temperaturen Mercedes nicht liegen.

Ferrari

Platz drei und fünf waren für Ferrari das Maximum, Foto: Sutton
Platz drei und fünf waren für Ferrari das Maximum, Foto: Sutton

Sonntag: Ernüchterung bei Ferrari: weder Sebastian Vettel noch Kimi Räikkönen waren in der Lage, mit den Silberpfeilen mitzuhalten. Und noch viel schlimmer ist, dass der Finne im schnellsten Umlauf um 0,8 Sekunden schneller war als Sebastian Vettel. Die Updates am SF15-T scheinen nicht den erwünschten Erfolg gebracht zu haben, denn Räikkönen ließ bereits am Samstag sämtliche Updates an seinem Boliden abmontieren. Dass sich ein Williams zwischen die beiden Ferrari schieben konnte, zeigt, dass die Scuderia noch viel Arbeit vor sich hat, wenn man den Silberpfeilen dauerhaft Paroli bieten will. Und Räikkönen muss sich strecken: sein Teamkollege liegt mittlerweile satte 28 Punkte vor ihm.

Samstag: Kimi Räikkönen schaffte es im Q2 nicht mit dem harten Reifen in die nächste Runde und musste bereits dann einen weichen Reifensatz aufziehen. Doch der Finne kam auch damit nicht auf einen grünen Zweig. Mit einer Sekunde Rückstand zu seinem Teamkollegen reichte es für den Finnen nur zu Platz sieben. Der Heppenheimer war im Ferrari der stärkste Verfolger der Silberpfeile auf dem dritten Rang.
Qualifying-Duell - Vettel vs. Räikkönen: 5:0

Freitag: Für Ferrari scheint sich ein erfolgreiches Wochenende anzubahnen. Bei den höheren Temperaturen im zweiten Training war der Abstand zu Mercedes schon deutlich geringer. Besonders Sebastian Vettel lag mit nur vier Zehntelsekunden Rückstand auf Lewis Hamilton auf einem vielversprechenden zweiten Platz im zweiten Training. Mit einer guten Strategie ist für Ferrari viel drin.

Williams

Williams zeigte sich stark verbessert, Foto: Sutton
Williams zeigte sich stark verbessert, Foto: Sutton

Sonntag: Valtteri Bottas hat heute einmal mehr gezeigt, wie schwierig es ist, ihn zu überholen. In Barcelona hat sich Kimi Räikkönen die Zähne an Bottas ausgebissen. Doch der starke vierte Platz für Bottas war keineswegs unverdient. Bereits in der Anfangsphase konnte er seinen Landsmann im Schach halten. Weder auf der Strecke noch in der Box konnte Räikkönen seinen Landsmann wirklich unter Druck setzen. Mit dem vierten Platz konnte Bottas seinen Teamkollegen Felipe Massa in der Gesamtwertung überholen. Damit liegt er knappe drei Punkte vor dem Brasilianer.

Samstag: Nach einem schwierigen Freitag kam Williams am Samstag deutlich besser zurecht. Ohne zweiten Versuch im Q2 schaffte es Valtteri Bottas in den dritten Qualifikationsabschnitt. Dort war der Finne vom Team aus Grove nur knapp langsamer als Sebastian Vettel und belegte den vierten Rang. Sein Teamkollege hatte im Kampf um die Pole Position größere Probleme und musste sich mit 1,1 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen mit Startplatz neun begnügen.
Qualifying-Duell - Massa vs. Bottas: 3:2

Freitag: Auf dem Circuit de Catalunya hatte das Team aus Grove einen frustrierenden Freitag. Anstatt näher an die Konkurrenz nach vorne gekommen zu sein, scheint das Team weitere Rückschläge in Kauf nehmen zu müssen. Mehr als Platz acht war für Felipe Massa und Valtteri Bottas nicht drin und der Abstand zur Spitze betrug über eineinhalb Sekunden. Da muss Williams morgen noch nachlegen, um weiter dritte Kraft zu bleiben.

Red Bull

Red Bull zeigte sich verbessert, Foto: Sutton
Red Bull zeigte sich verbessert, Foto: Sutton

Sonntag: Für Red Bull war mit den Plätzen sieben und zehn einmal mehr Schadensbegrenzung angesagt. Daniel Ricciardo zeigte eine starke Vorstellung und war bei Rennende lediglich acht Sekunden hinter dem zweiten Williams von Felipe Massa. Daniil Kvyat verlor in der letzten Runde Rang neun an Carlos Sainz Jr.

Samstag: Red Bull hat in Barcelona den größten Leistungsverlust in Kauf nehmen müssen. Nachdem das Team in Bahrain schneller als das Schwesterteam Toro Rosso war, fehlten in Barcelona auf dem Circuit de Catalunya wieder einige Zehntel. Zum ersten Mal in dieser Saison konnte Daniil Kvyat sich besser qualifizieren als Daniel Ricciardo. Doch mit den Startpositionen acht und zehn kann das Team aus Milton Keynes nicht zufrieden sein.
Qualifyingduell - Ricciardo vs. Kvyat: 4:1

Freitag: Red Bull bleibt weiter vom Pech verfolgt. In drei Stunden Training schaffte Daniel Ricciardo gerade einmal 13 Umläufe. Den größten Teil des zweiten Trainings stand der Bolide des Australiers für Reparaturen in der Garage. Auch Daniil Kvyat spulte mit 32 beendeten Runden gerade einmal 50 Prozent der Kilometer von Nico Rosberg ab.

Lotus

Romain Grosjean holte für Lotus die Kastanien aus dem Feuer, Foto: Sutton
Romain Grosjean holte für Lotus die Kastanien aus dem Feuer, Foto: Sutton

Sonntag: Gemischte Gefühle bei Lotus: Während Romain Grosjean auf einen respektablen achten Platz fuhr, schied Pastor Maldonado in Runde 45 aufgrund eines Schadens am Heckflügel aus. Bei einem Boxenstopp von Grosjean stockte den Zuschauern der Atem: der Franzose rutschte beim Anbremsen weiter und traf einen Mechaniker. Glücklicherweise ist nichts Schlimmes dabei passiert.

Samstag: Wenig hoffnungsvoll ging das Team aus Enstone in den Samstag. Die wenigen Runden gestern sah das Team als großes Problem an, doch Romain Grosjean und Pastor Maldonado mussten in der Qualifikation feststellen, dass das Potenzial des Autos doch hoch genug war. Auf den Positionen elf und zwölf endete der zweite Qualifikationsabschnitt für die Lotus-Piloten. Damit war Romain Grosjean zum ersten Mal 2015 nicht im Q3.
Qualifying-Duell - Grosjean vs. Maldonado: 5:0

Freitag: Bei Lotus war Romain Grosjean erneut Leidtragender des Testfahrer-Einsatzes. Jolyon Palmer saß im E23 des Franzosen und fuhr eine halbe Sekunde schneller als Pastor Maldonado. Doch auch im zweiten Training kam Grosjean nicht zu vielen Runden, denn seine Motorabdeckung verabschiedete sich auf der langen Geraden. Deshalb standen am Ende des Tages lediglich 14 Umläufe zu Buche. Maldonado kam in den ersten 90 Minuten auch nicht zu vielen Kilometern. Nach sieben Runden war für den Venezolaner Schluss.

Toro Rosso

Quali Top, Rennen Flop, Foto: Sutton
Quali Top, Rennen Flop, Foto: Sutton

Sonntag: Der Samstag top, der Sonntag ein Flop. Die beiden Toro-Rosso-Piloten konnten die sensationelle Leistung im Qualifying im Rennen nicht wiederholen. Stattdessen fielen sie zurück. Carlos Sainz Jr. konnte vor seinem Heimpublikum mit einem gewagten Überholmanöver in der letzten Runde an Daniil Kvyat vorbeiziehen. Max Verstappen verschlechterte sich im Rennen um fünf Plätze und kam als Elfter ins Ziel.

Samstag: Toro Rosso konnte die starke Leistung des Freitags auch am Samstag bestätigen. Recht unauffällig kamen Carlos Sainz Jr. und Max Verstappen in den dritten Abschnitt und fuhren recht ungefährdet in die dritte Startreihe. Für die Rookies ist das eine gute Ausgangslage für das fünfte Rennen der Saison.
Qualifying-Duell - Sainz vs. Verstappen: 3:2

Freitag: Toro Rosso zeigt am Freitag wieder eine starke Leistung. Platz fünf und sechs in Training eins und die Positionen sechs und neun in den zweiten 90 Minuten. Damit war die Scuderia mit Max Verstappen und Carlos Sainz Jr. zumindest eine kleine Überraschung am Freitag. Ob das Team aus Faenza die Leistung mit ins Rennen nehmen kann, bleibt abzuwarten.

Sauber

Sauber bleibt in Barcelona ohne Punkte, Foto: Sutton
Sauber bleibt in Barcelona ohne Punkte, Foto: Sutton

Sonntag. Für Sauber war nach dem schwachen Qualifying auch am Sonntag nicht viel zu holen. In einem unauffälligen Rennen konnte sich Felipe Nasr um drei Plätze auf den zwölften Rang verbessern. Marcus Ericsson wurde 15. Viel mehr erwartet hatte das Schweizer Team eh nicht. Ohne Upgrades wird es auch künftig schwierig für die Sauber-Piloten werden, an die starken Ergebnisse des Auftaktrennens in Australien anzuknüpfen.

Samstag: Sauber fehlte auf dem Circuit de Catalunya einige Zeit auf die angestrebten Positionen. Für Marcus Ericsson war schon im ersten Qualifikationsabschnitt der Arbeitstag vorbei. Felipe Nasr kam zwar eine Runde weiter, belegte dort jedoch die letzte Position, sodass die beiden Sauber-Piloten aus Startreihe acht ins Rennen gehen.
Qualifying-Duell - Nasr vs. Ericsson 4:1

Freitag: Das Team aus Hinwil hatte sich mit Sicherheit mehr für das zweite Training erhofft, besonders, nachdem Felipe Nasr im ersten Training in die Top-Ten fuhr. In Training zwei reichten die besten Runden von Nasr und Marcus Ericsson jedoch nur zu den Plätzen 15 und 16.

Force India

Einfach zu langsam: Force India, Foto: Sutton
Einfach zu langsam: Force India, Foto: Sutton

Sonntag: Nach dem enttäuschenden Qualifying erwarteten die Force-India-Piloten wenig vom Rennen. Dennoch zeigte sich das Team zufrieden. Schließlich konnten es Nico Hülkenberg und Sergio Perez gegen die Sauber und McLarens aufnehmen. Hülkenbergs Drei-Stopp-Strategie ging nicht auf, weil er gegen Rennmitte viel Zeit hinter dem Lotus von Pastor Maldonado verloren hat. Perez konnte als 13. zumindest einen Sauber hinter sich halten.

Samstag: Force India erlebte eine enttäuschende Qualifikation. Mit dem Einzug in Q2 hatten Nico Hülkenberg und Sergio Perez schon gerechnet, doch über die Positionen 17 und 18 kamen die Piloten nicht hinaus. Damit wird es jedoch auch im Rennen schwierig, in die Punkteränge zu fahren, auch wenn Reifenmanagement die Stärke des Teams ist.
Qualifying-Duell - Hülkenberg vs. Perez: 4:1

Freitag: Für Force India lief der Freitag nicht optimal. Zwar erwartete das Team bereits schlechtere Leistungen im Vergleich zur Konkurrenz, doch im zweiten Training war nur Manor hinter Nico Hülkenberg und Sergio Perez. Das große Update, dass in Spielberg kommen soll, wird also dringend benötigt.

McLaren

Ernüchterung bei McLaren nach dem Spanien GP, Foto: Sutton
Ernüchterung bei McLaren nach dem Spanien GP, Foto: Sutton

Sonntag: Enttäuschung bei McLaren: das für Barcelona angekündigte umfangreiche Update scheint doch nicht den Erfolg zu bringen, den man sich erhofft hat. Jenson Button verlor zwei Plätze und wurde nur 16. Fernando Alonso schied bei seinem Heim-Grand-Prix nach einem Bremsdefekt aus. Beim Boxenstopp rutschte Alonso, ähnlich wie Grosjean, weiter. Der McLaren-Mechaniker reagierte aber schnell, so dass niemand verletzt wurde.

Samstag: McLaren-Honda hatte sich für das Rennwochenende in Spanien mehr erhofft. Mit einem großen Update sollte es in den letzten Qualifikationsabschnitt gehen, doch am Ende fehlte eine Sekunde zum Einzug in den dritten Abschnitt. Von den Startplätzen 13 und 14 hat das Team aus Woking dennoch gute Chancen auf Punkteränge.
Qualifying-Duell - Button vs. Alonso 2:2

Freitag: Nach einem zurückhaltenden ersten Training überrascht McLaren mit einem starken zweiten Training. Rang sieben belegte Jenson Button nach den zweiten 90 Trainingsminuten in Spanien. Auch Fernando Alonso lag trotz kleinerer technischer Probleme auf Position elf. Wenn McLaren morgen noch etwas zulegen kann, sind Punkte möglich.

Manor

Manor: einziger Trumpf ist die Zuverlässigkeit, Foto: Sutton
Manor: einziger Trumpf ist die Zuverlässigkeit, Foto: Sutton

Sonntag: Dass Manor die Rote Laterne gebührt, stand schon seit längerem fest. Erschreckend war jedoch der Abstand zur Spitze: Will Stevens wurde dreimal und Roberto Merhi gar viermal überrundet. Positiv zu Buche schlagen muss man allerdings, dass erneut beide Autos ins Ziel kamen.

Samstag: Es war eine weitere erfolgreiche Qualifikation für Manor-Standards. Die 107-Prozent-Hürde wurde ohne große Probleme genommen. Fortschritte sind beim Team aus Dinnington klar zu erkennen, auch wenn der Weg bis zur Konkurrenzfähigkeit noch weit ist. Will Stevens war dabei auch am Samstag der klar schnellere Pilot. Acht Zehntelsekunden nahm der Brite Roberto Merhi ab.
Qualifying-Duell - Stevens vs. Merhi: 3:1

Freitag: Im teaminternen Duell zeigte Will Stevens erneut die bessere Leistung. Der Brite distanzierte Roberto Merhi im zweiten Training um fast eine ganze Sekunde. Noch wichtiger ist, dass Manor den Rückstand zu den direkten Konkurrenten um einige Zehntel verringern konnte. Fehlten in Bahrain noch knapp drei Sekunden zum nächsten Team, waren es in Barcelona nur noch gut zwei.