Der Freitag in Barcelona war für McLaren ein besonderer Tag. Denn Jenson Button kam im zweiten Freien Training mit Platz sieben und nur 1,6 Sekunden Rückstand so nah an die Spitze heran wie selten in dieser Saison. "Es ist immer schön, das im Zeitentableau zu sehen, aber es ist nur das Training", relativierte der Brite. "Es war ein seltsamer Tag. Mit dem harten Reifen hatte ich im zweiten Freien Training wirklich zu kämpfen, auf dem Medium-Reifen war es viel besser", wunderte er sich. Im ersten Freien Training sei er mit dem harten Reifen hingegen sehr zufrieden gewesen.

Button sah trotz der ermutigenden Rundenzeiten noch viele Hausaufgaben für McLaren. "Es war ein guter Tag, was die Daten angeht, aber es ist viel zu tun, um herauszufinden, warum das Auto bestimmte Dinge tut", meinte er. Unter anderem hatte Button mit starkem Übersteuern zu kämpfen, das nicht behoben werden konnte.

McLaren testete unter anderem drei verschiedene Frontflügel. Welcher der Beste ist, vermochte Button nicht zu sagen. Dafür müsse man erst einen genauen Blick in die Daten werfen. Eines konnte er aber mit Sicherheit sagen: Das aktuelle Auto unterscheidet sich massiv von dem, das bei den Testfahrten in Barcelona zum Einsatz kam.

"Die letzte Kurve können wir jetzt nicht mehr einfach Vollgas nehmen, wohingegen es damals problemlos Vollgas ging", berichtete er. "Es ist ein massiver Unterschied zu den Wintertestfahrten. Wir konnten auch viele Kilometer abspulen, das ist eine große Veränderung", betonte er. "Das Auto fühlt sich zehn Mal besser an als damals."

Testtag für Alonso

Gegen Ende des ersten Freien Trainings auf dem Circuit de Catalunya unterhielt Fernando Alonso die heimischen Fans mit einem Dreher - allerdings nicht freiwillig. "Nein, das war natürlich keine Absicht. Es war auf einer der In-Laps. Man versucht, etwas mehr zu pushen, man versucht, etwas Spaß zu haben", erläuterte er, wie es zu dem Donut kam. Zudem sei das Gripniveau niedrig gewesen, was auch die im Vergleich zu den Wintertestfahrten langsameren Zeiten erkläre.

"Es fühlte sich heute mehr so an wie ein Testtag als wie der Freitag an einem Grand Prix-Wochenende", meinte Alonso. "Aber es war positiv. Wir haben den Tag ohne technische Probleme beendet und wir haben alles in unserem Programm abgespult." Alonso belegte die Positionen 15 und elf und hoffte darauf, am Samstag noch näher an die Spitze heranzukommen. "Wir haben heute einige positive Schritte gemacht und das Auto schien sich gut zu verhalten. Aber wir haben heute Abend viel Arbeit vor uns", fasste er zusammen.