Der erste Tag in Barcelona ließ bei Williams nicht nur positive Eindrücke. Während der Wintertestfahrten machte die Mannschaft regelmäßig vorzeitig Feierabend. Die Begründung damals: Alles erledigt, kein Grund mehr zu fahren. Diese Gründe hätte es im Freitag in Spanien durchaus gegeben, denn die Abstände zur Spitze waren groß. Valtteri Bottas fehlten auf Platz acht bereits 1,673 Sekunden, Felipe Massa auf Rang elf sogar 1,860 Sekunden. Zumindest die Zeit des Brasilianer konnte aber plausibel erklärt werden. "Felipe erlitt eine Beschädigung auf seinem Short-Run. Entsprechend war seine Rundenzeit nur teilweise repräsentativ", erklärte Performance-Chef Rob Smedley.

Williams hatte für den Europa-Auftakt vor allem viele aerodynamische Updates im Gepäck, um mehr Downforce zu generieren. Zur großen Freude des Teams arbeiteten sie gut. Ein großes Manko aus den letzten Rennen muss allerdings weiterhin genau beäugt werden: Der starke Abbau der Reifen am FW37. "Unser Fokus lag heute auf dem Verstehen der Reifen und der Maximierung der Performance des Paketes, um für das Qualifying und das Rennen bereit zu sein", schilderte Felipe Massa.

Arbeit erledigt - Check!

Felipe Massa hofft auf ein gutes Wochenende in Spanien, Foto: Sutton
Felipe Massa hofft auf ein gutes Wochenende in Spanien, Foto: Sutton

Diese Gelegenheit erhielt Teamkollege Valtteri Bottas lediglich am Nachmittag. In der ersten Session musste der Finne sein Cockpit für Testfahrerin Susie Wolff räumen. "Da ich das erste Training verpasst habe, war die zweite Session umso wichtiger. Entsprechend glücklich bin ich, dass unser Plan aufgegangen ist und ich alle Ziele bezüglich der Reifen, des Auto-Setups und dem Testen der neuen Updates erledigen konnte", erklärte Bottas.

Für das Qualifying muss allerdings noch einiges analysiert werden, denn 1,6 Sekunden Rückstand sind nicht das angestrebte Ziel. Das wird laut Bottas auch nicht so bleiben. "Ich bin sicher, dass da noch mehr kommt und wir im Qualifying noch mehr aus dem Paket herausholen können", prognostizierte er. Traditionell zählt Williams zu den Teams, die am Freitag sehr konservativ zu Werke gehen und meist mit sehr viel Sprit an Bord testen. "Es ist noch zu früh, irgendetwas zur Performance zu sagen und wo wir stehen", untermauerte auch Bottas.

Zumindest bezogen auf die Lonrun-Pace zeigte sich Williams zufrieden. Zwei Gegner scheinen aber auch in Spanien schwer anzugreifen. "Mercedes und Ferrari sehen immer noch sehr stark aus, entsprechend müssen wir warten, wie wir verglichen zu ihnen aussehen", warnte Massa. Bottas hingegen zeigte sich deutlich angriffslustiger. "Ich schaue auf jeden Fall nach vorne und nicht nach hinten. Ich versuche, die Lücke zu Ferrari und Mercedes zu schließen."