Nach dem ersten geglückten Ausflug in die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) kehrt Nico Hülkenberg wieder in vertraute F1-Gefilde zurück. Einen konkreten Vergleich zwischen den beiden Serien will der Emmericher allerdings nicht ziehen.

"Für mich persönlich ist das wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das sind zwei Paar verschiedene Schuhe für mich. Beides ist Motorsport, aber auf verschiedenen Schienen und ich habe auch gar nicht das Verlangen die ganze Zeit zu vergleichen", sagt Hülkenberg gegenüber Motorsport-Magazin.com. Trotzdem seien die in der WEC verwendete Traktionskontrolle sowie der Allradantrieb die fahrerischen Hauptunterschiede zwischen den beiden Serien.

Traktionskontrolle und Allradantrieb sind für Nico Hülkenberg die größten Unterschiede zwischen der WEC und der Formel 1, Foto: Speedpictures
Traktionskontrolle und Allradantrieb sind für Nico Hülkenberg die größten Unterschiede zwischen der WEC und der Formel 1, Foto: Speedpictures

Timing ist Alles

Auch sei das Racing etwas anderes, verrät der Force India-Pilot. "Das Antizipieren spielt eine große Rolle. Einmal falsch eingeschätzt und du bleibst dahinter stecken. Das können dann direkt zwei, drei oder vier Sekunden sein, die du mit dem Setup sehr schwer wieder rausholen kannst. Da geht es wirklich um Timing", erklärt Hülkenberg die ständigen Überholmanöver der unterschiedlich schnellen Klassen.

Das Update für den VJM08 lässt bis Silverstone auf sich warten, Foto: Sutton
Das Update für den VJM08 lässt bis Silverstone auf sich warten, Foto: Sutton

Der Verkehr sei aber ein positiver Nebeneffekt, verrät der Emmericher. "Natürlich, man muss schauen 'was macht der, wo fährt der hin?', aber ehrlich gesagt, war der Verkehr einer der Sachen, die mir wirklich gefallen haben."

In Sachen Reifen war das Teilzeit-Engagement beim Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps für den 27-Jährigen ein kleiner Erholungsurlaub. Man müsse sich weniger Sorgen machen, da die Reifen in der Regel sehr konstant seien. Zudem helfe die Traktionskontrolle, falls er es doch übertreiben sollte, sagt Hülkenberg.

Vor der sechsstündigen Hatz in den Ardennen war der Grad der Aufregung beim F1-Piloten dann trotzdem ungewohnt hoch. "Die Anspannung war sowieso hoch. Ich war auch aufgeregt, weil alles neu war. Alles was ich da gemacht habe, habe ich zum ersten Mal gemacht." Formel 1 mache er jetzt so lange, dass aufgrund der Erfahrung eine gewisse Routine entstehe, erklärt Hülkenberg weiter.

Updates erst in Silverstone

Für den Großen Preis von Barcelona hat der Deutsche allerdings keine allzu großen Erwartungen und übt sich in Zweckoptimismus."Es wird hart. Wir müssen sehen wo wir am Wochenende stehen. Wir müssen uns die größte Mühe geben und dann sehen wo wir sind. Das Ziel ist aber weiterhin am Sonntag ein paar Punkte mitzunehmen."

Zumal die angekündigten Updates wohl erst vollständig beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone einsatzfähig sein werden, verrät Hülkenberg. "Bis unsere Updates kommen, müssen wir so gut es geht mit Toro Rosso, Lotus und Sauber mithalten, damit wir, wenn der Performance-Sprung kommt, für den Rest der Saison angreifen können.