Nico Rosberg betonte vor dem Spanien Grand Prix, dass er den Auftakt zur Europa-Saison als einen Neustart betrachtet. Der Mercedes-Pilot liegt in der Fahrerwertung zwar auf Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, hat jedoch bereits 27 Punkte Rückstand. Hinter ihm lauert Sebastian Vettel mit nur einem Zähler Rückstand. "Es ist momentan knapp, aber ich habe das bessere Auto", erklärte er selbstbewusst.

"Natürlich nehme ich die Sachen, die ich gelernt habe, mit auf den Weg", deutete Rosberg darauf hin, dass er die ersten Saisonrennen nicht völlig aus seinem Gedächtnis streichen wird. Dennoch ist Barcelona nun für ihn ein Rennen 'für sich alleine'. "Da gilt es, alles auf den Punkt zu bringen." Trotz dieser Vorgabe und des Rückstands auf Hamilton habe er die nötige Lockerheit, betonte Rosberg.

Wie immer habe er die Pause genutzt, um zu analysieren, ob er etwas verändern oder einen anderen Weg einschlagen möchte. "Ob ich etwas verändere oder nicht, werde ich nicht sagen. So oder so war Bahrain ein positives Rennen, das mir Elan gegeben hat. Nur das Resultat war am Ende völlig daneben. Daran muss ich eben jetzt noch arbeiten", spielte er auf den Verlust des zweiten Platzes an Kimi Räikkönen an.

Rosberg geht davon aus, dass Mercedes die Streckencharakteristik des Circuit de Catalunya entgegenkommen wird. Eine Prognose über den Rennausgang will er aber nicht abgeben. Er habe jedoch 'auf jeden Fall' Siegchancen. Allerdings glaubt er nicht daran, dass sich Mercedes aufgrund der Updates in deutlich besserer Form präsentieren wird. "Wenn ich jetzt etwas prognostizieren müsste, würde ich sagen, dass alles recht ähnlich bleibt, also dass wir einen größeren Vorsprung haben im Qualifying und hoffentlich noch ein bisschen schneller sind im Rennen", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Woher der Vorsprung im Qualifying rührt - Hamilton startete bei allen vier bisherigen Rennen von der Pole Position - vermochte Rosberg nicht zu sagen. "Wenn wir das wüssten, wäre das super, aber das ist leider nicht so einfach zu verstehen."

Knackpunkt Kanada

Auch von dem Versagen des sogenannten 'brake by wire', das in Bahrain auftrat, gibt es - zumindest für die Öffentlichkeit - kein klares Bild. "Es waren einige Faktoren, die zusammengekommen sind", erklärte Rosberg auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir sind auf so einer Strecke mit den Bremsen am Limit und dann kommen eben Sachen, die man nicht vorhergesehen hat", fuhr er fort. "Durch Mega-Zufall ist es dann noch gleichzeitig an beiden Autos - nicht in der gleichen Art und Weise, aber in einer ähnlichen Form - aufgetreten." Das Team habe die Pause jedoch dazu genutzt, Veränderungen vorzunehmen. "Kanada wird dann der nächste Knackpunkt sein, aber wir sind guter Dinge, dass wir das im Griff haben."

Zuversichtlich geht Rosberg auch in den Zweikampf mit seinem Teamkollegen. Er deutete an, dass er nicht darauf schaue, wie viel bei ihm und wie viel bei Hamilton schief gehe. "Eigentlich geht es mir um meine Situation. Es war bis jetzt an jedem Wochenende irgendetwas, das nicht so gepasst hat. Dann gab es wieder super Phasen... Es muss einfach mal das ganze Wochenende zusammenpassen, um das alles zu optimieren", betonte er und stellte klar, dass er nicht auf Pech bei Hamilton hoffen muss. "Wenn ich mein Wochenende optimiere, wird schon das herauskommen, was ich mir erhoffe." Ob er dann vor Hamilton landen wird? "Mal schaun."