Susie Wolff ist momentan die einzige weibliche Fahrerin, die sich im direkten Dunstkreis der Formel 1 befindet. Am Freitag nimmt sie im ersten Training am Steuer des Williams' von Valtteri Bottas Platz. Im offiziellen Statement verkündete Williams, dass es sich dabei um das "40-jährige Jubiläum seit dem letzten gewonnen Punkt einer Frau in der Formel 1" handelt. "Ich habe gezeigt, dass ich fähig bin, ich bin in einem konkurrenzfähigen Team und ich fahre ein Auto, das fähig ist, um Podestplätze zu kämpfen", sagte Wolff in einem offiziellen Statement.

Bis zum Rennen in Australien galt Wolff als inoffizielle Ersatzfahrerin bei Williams. Bottas konnte sie in Australien jedoch nicht vertreten, da sie nicht an der Qualifikation teilgenommen hatte. Vor dem Malaysia GP erreichte sie dann die Nachricht, dass der Rennstall Adrian Sutil als offiziellen Ersatzfahrer verpflichtet hat. Diese Nachricht traf die 32-Jährige hart. "Sicherlich bin ich enttäuscht. Ich denke, das war für uns alle eine Überraschung. Das hatten wir nicht erwartet", sagte die Britin damals.

Seitdem ist etwas Zeit vergangen. Dementsprechend betrachtet Wolff die Möglichkeit eines Renneinsatzes heute etwas kühler. "Ich fühle mich sehr, sehr nah dran aber gleichzeitig auch sehr weit entfernt", sagte sie. "Denn als sie Sutil als Reservefahrer verpflichtet hatten, war es ein klares Zeichen für 'Ja, du bist nah dran, aber immer noch sehr weit weg'", führte sie aus.

Claire Williams, stellvertretende Teamchefin des Traditionsrennstalls", gab nun zu, dass unter den Sponsoren kein Interesse besteht, Frauen in den Mittelpunkt zu rücken. "Ich sagte ihnen: 'Lasst uns rausgehen, lasst uns an weiblichen Marken arbeiten.' Aber niemand war interessiert", so Williams.

Dass die Situation für seine Frau sehr schwierig ist, hat auch Susie Wolffs Ehemann Toto erkannt. "Susie steht auf dem Scheideweg, denn sie muss nun wählen, ob sie weiter die F1-Ersatzbank drücken oder etwas anderes machen will", sagte er gegenüber den Salzburger Nachrichten.

Die weiteren Optionen in der Königsklasse sind aber rar gesät. Eine davon könnte möglicherweise Lotus sein, die seit dieser Saison mit Mercedes-Power antreten. Das Team hat nämlich den Werbewert einer Pilotin erkannt und in der Winterpause Carmen Jorda als Entwicklungsfahrerin präsentiert. Ein Renncockpit beim Nachzüglerteam Manor kommt für die Schottin allerdings nicht in Frage