Lewis Hamiltons Vertragsverlängerung bei Mercedes zieht sich weiter hin. Niki Lauda, der Aufsichtsratsvorsitzende des Teams, hatte Ende April noch erklärt: "Bis zum GP Spanien am 10. Mai ist alles fix. Das Salär ist nicht das Problem." Von fix ist mittlerweile allerdings keine Rede mehr, der Kontrakt wurde noch immer nicht unterfertigt.

Lauda ruderte deshalb nun im Gespräch mit der österreichischen Presseagentur APA zurück und erwartet eine Einigung erst in den nächsten drei Wochen. "Es gibt kein Problem. Ich gehe davon aus, dass wir vor Monte Carlo etwas bekannt geben können - oder auch schon früher", sagte der Österreicher. Der Große Preis von Monaco, ein Heimrennen des Wahlmonegassen Hamilton, findet am 24. Mai statt.

Der mit Jahresende auslaufende Vertrag scheint den Briten auf der Strecke jedenfalls nicht abzulenken - ganz im Gegenteil. Hamilton hat bereits 27 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg herausgefahren und steuert seinem dritten WM-Titel entgegen. "Er hat im Moment einen Lauf, in dem alles immer perfekt ist. So etwas gibt es", lobte Lauda. "Er macht keinen Fehler. Er kann im Moment Rundenzeiten herausholen, die kein anderer fahren kann."

Ferrari ist Mercedes auf den Fersen, Foto: Sutton
Ferrari ist Mercedes auf den Fersen, Foto: Sutton

Das Paradies ist nicht mehr

Dennoch ist Lauda davon überzeugt, dass Rosberg alles in seiner Macht stehende tun wird, um Hamilton paroli zu bieten. "Klar ist er frustriert, wenn er nicht vorbeikommt", sagte er über den Deutschen. "Aber Nico versucht, ihn zu erwischen." Und auch Ferrari hat Lauda nicht abgeschrieben. "Sie haben sich vor allem beim Motor, aber auch beim Auto verbessert", strich der dreifache Weltmeister hervor.

Sebastian Vettel demonstrierte nicht zuletzt bei seinem Sieg in Malaysia, dass Mercedes auch dann schlagbar ist, wenn die Silberpfeile in keine technischen Probleme geraten. "Es ist logisch, dass alle nachziehen wollen, das ist ganz normal. Das Paradies des letzten Jahres wird es nicht mehr geben", verfällt Lauda deshalb aber nicht in Panik. "Das Mercedes-Team ist sehr gut aufgestellt."

Der bevorstehende Große Preis von Spanien ist für Lauda aufgrund der Charakteristik des Circuit de Catalunya richtungsweisend. "Barcelona ist einer der schwierigsten Kurse überhaupt. Wenn das Auto dort gewinnt, kann man davon ausgehen, dass es auch in den nächsten drei, vier Rennen gut ist. Wenn es dort Probleme hat, kann man davon ausgehen, dass sich das auch in den nächsten drei, vier Rennen nicht ändert", weiß der Österreicher.