Die Saison 2014 wird für Kimi Räikkönen wohl als einer der Karriere-Tiefpunkte in Erinnerung bleiben. WM-Platz zwölf, 55 mickrige Punkte, eine Top-5-Platzierung und kein Podium standen für den Weltmeister von 2007 lediglich zu Buche. Nach zwei starken Jahren mit Lotus schien der Finne bei der Rückkehr zu Ferrari am schwierig zu fahrenden F14-T sowie dem ultra-dominanten Teamkollegen Fernando Alonso zu scheitern.

Während Ferraris Power Unit unbestritten deutliche Defizite gegenüber den Antriebsträngen von Mercedes aufwies, litt Räikkönen zusätzlich unter der mit seinem Fahrstil nur kaum kompatiblen Frontpartie seiner "roten Göttin". Dass der Finne das Problem auch über den Verlauf des Jahres kaum in den Griff zu bekommen schien, soll dabei auch mit der schwierigen Zusammenarbeit mit seinem italienischen Renningenieur Antonio Spagnolo zusammengehangen haben.

2014 lief bei Kimi Räikkönen und Ferrari nur wenig zusammen, Foto: Sutton
2014 lief bei Kimi Räikkönen und Ferrari nur wenig zusammen, Foto: Sutton

Räikkönens unerfüllter Wunsch

Räikkönen soll vor seinem erneuten Wechsel zu Ferrari auf eine Wiedervereinigung mit seinem vorigen Ingenieur Mark Slade gedrängt haben, mit dem er bei McLaren und auch bei Lotus sehr erfolgreich zusammenarbeitete. Da dieser sich jedoch gegen einen Umzug nach Italien sträubte, blieb Räikkönens Wunsch unerfüllt.

Im Zuge der radikalen Reformen und Rundum-Erneuerungen bei Ferrari vor der Saison 2015 wechselte auch Kimis Renningenieur: Der Brite Dave Greenwood stieß vom maladen Marussia-Team zur Scuderia. "Dave ist sehr clever und erledigt Dinge genau auf die Art und Weise, wie sie auch erledigt werden sollen", lobt der wiedererstarkte Räikkönen die Zusammenarbeit.

Spitze gegen Spagnolo

Gegen Spagnolo kann sich der Finne eine kleine Spitze dann nicht verkneifen: "Es ist viel einfacher, mit einem Engländer zu arbeiten. Dave erinnert mich sehr an Mark. Beide wissen und verstehen ganz genau, was ich will." Auch Slade, der derzeit für Pastor Maldonado bei Lotus verantwortlich ist, scheint aus der "Ferne" einen Stimmungswandel bei seinem alten Schützling erkannt zu haben.

Die Zusammenarbeit mit der Crew lief für Kimi Räikkönen 2014 nicht optimal, Foto: Sutton
Die Zusammenarbeit mit der Crew lief für Kimi Räikkönen 2014 nicht optimal, Foto: Sutton

"Ich kenne Dave Greenwood nicht persönlich, aber ich sehe, dass Kimi deutlich glücklicher damit ist, mit einem Engländer zusammenzuarbeiten", offenbarte Slade seine Sicht der Dinge. "Kimi spricht sehr gutes Englisch und möchte Informationen und Feedback in kurzem und sauberem Englisch bekommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Zusammenarbeit für ihn mit einem Nicht-Muttersprachler deutlich erschwert wurde, was sich natürlich letztlich auf die Performance auswirkte."

Obwohl Slade nun auch gegen Räikkönen arbeitet, freut er sich über die Rückkehr seines ehemaligen Schützlings zu einer guten Form: "Ich werde immer ein Kimi-Fan sein und ich bin natürlich sehr glücklich darüber, dass er 2015 wieder deutlich besser unterwegs ist als im vorigen Jahr. Wir alle wissen, dass das nicht der echte Kimi war."