In den ersten vier Rennen blieb Red Bull weit hinter den Erwartungen zurück. Die Power Unit von Renault kränkelt, hat zu wenig Leistung und ist unzuverlässig. Mittlerweile hat der österreichisch-französische Streit Früchte getragen: bei Red Bull ist Einsicht eingekehrt. Das Chassis sei möglicherweise auch nicht ideal. Ob sich bereits beim Spanien GP an der Performance etwas ändern wird, ist noch nicht abzusehen. Schließlich wartet auch Red Bull mit einigen Updates auf.

In Barcelona wird in der laufenden Saison erstmalig europäischer Asphalt betreten. Den Circuit de Barcelona-Catalunya kennen die Fahrer so gut wie keinen anderen. Daniel Ricciardo scherzt: "Die meisten F1-Fahrer würden behaupten, sie hätten hier zu viele Runden gedreht. Aber nicht falsch verstehen: es ist ein großartiger Kurs." Insbesondere die ersten zwei Sektoren machen dem Australier Spaß, weil sie einen guten Fluss haben. "Im letzten Sektor auf dem neuen Abschnitt geht es etwas mehr um das Reifenmanagement."

Red Bull blieb bislang hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton
Red Bull blieb bislang hinter den Erwartungen zurück, Foto: Sutton

Im Vergleich zu den Wintertestfahrten wird es wesentlich wärmer sein. Doch das ist nicht der einzige Unterschied, den Ricciardo erkennt: "Die Atmosphäre während des Rennens ist großartig. So lange Alonso dabei ist, ist es ziemlich verrückt. Das ist natürlich toll für uns alle, nicht nur für Fernando." Im Rennen selbst kann man DRS gut einsetzen. "In der Vergangenheit war es so, dass die Rennen etwas fad waren, weil jeder sein Setup so gut kannte. Ich denke, mit dem Einsatz von DRS werden wir keine langweiligen Rennen mehr haben."

Für seinen Teamkollegen Daniil Kvyat hält der Kurs trotz aller Routine einige Herausforderungen bereit: "Es gibt einen guten Grund, weshalb man hier so viel fährt. Der Kurs wartet mit einer Vielfalt von Kurven auf und das stellt uns vor unterschiedliche Herausforderungen. Für einen Fahrer ist es eine harte, sehr technische Strecke. Aber wenn du alles zusammenbekommst, macht sie richtig Spaß."

Auf Sightseeing kann der Russe im Rahmen des Rennwochenendes verzichten. "Ich kenne Barcelona ziemlich gut und mag Spanien sehr gern", sagt Kvyat. "Ich habe hier drei Monate gelebt, als ich in der Formel Renault 2.0 gefahren bin, da mein Team hier beheimatet ist." Seine Sprachversiertheit half ihm dabei zusätzlich, sich schnell einzuleben. "Da ich Italienisch spreche, war es für mich einfach, etwas Spanisch zu lernen." Besonders freut sich Kvyat, seine vielen spanischen Freunde wieder zu sehen.

Red-Bull-Neuling Daniil Kvyat konnte bislang noch nicht überzeugen., Foto: Sutton
Red-Bull-Neuling Daniil Kvyat konnte bislang noch nicht überzeugen., Foto: Sutton

Red Bull: Barcelona Bilanz

Red Bull in Barcelona:Für das vierfache Weltmeisterteam stehen in Barcelona zwei Siege zu Buche, die von Mark Webber (2010) respektive Sebastian Vettel (2011) erzielt wurden. Hinzukommen drei dritte Plätze aus den Saisons 2009, 2010 und 2014.

Daniel Ricciardo in Barcelona: Der Australier stand im Vorjahr zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Podium. Ricciardo belegte in Barcelona den dritten Platz und schlug damit seinen Teamkollegen Sebastian Vettel. Zuvor hatte ein zehnter Rang Ricciardos Bestleistung in Spanien dargestellt.

Daniil Kvyat in Barcelona: Der junge Russe feierte im Vorjahr seine Barcelona-Premiere, blieb als Zwölfter aber ohne Punkte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Zwar konnte Daniel Ricciardo Einiges aus dem RB11 quetschen und hat mit zwei sechsten Plätzen aufhorchen lassen. Doch aus eigener Kraft hätte der Australier die Ergebnisse nicht einfahren können. In Australien beispielsweise fielen Kimi Räikkönen, die beiden Lotus und ein Toro Rosso aus. Alles Teams, die nach momentanem Stand vor Red Bull liegen. Updates wird es in Barcelona zwar geben, aber auch die anderen Teams haben während der dreiwöchigen Pause nicht geschlafen und werden aufrüsten. Ich bin für Überraschungen gern zu haben, aber einen Quantensprung kann man von Red Bull nicht erwarten. (Haris Durakovic)