So knapp wie noch nie in dieser Saison schrammte Fernando Alonso in Bahrain an den Punkterängen vorbei. Dem McLaren-Piloten fehlten als Elfter schlussendlich nur vier Sekunden auf den vor ihm klassierten Felipe Massa. "Wir waren nicht schnell genug, um in die Top-10 zu kommen, aber wir haben das Rennen beendet und weitere wertvolle Erfahrungen mit dem Auto gesammelt, was unser Hauptziel war", interpretierte der Spanier das Ergebnis positiv.

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Jenson Button, der gar nicht erst starten konnte, verzeichnete Alonso keinerlei technische Probleme. "Wir müssen uns vor dem Spanien GP viele Dinge ansehen - wir haben drei Wochen, in denen wir unsere Performance und die Zuverlässigkeit verbessern können", richtete er den Blick bereits in Richtung seines Heimrennens, das den Auftakt zur Europasaison markiert. "Es liegt viel Arbeit vor uns, aber wir sind optimistisch."

Davon, dass McLaren-Honda über kurz oder lang Erfolg haben wird, ist Alonso fest überzeugt. "Wir alle stehen zu diesem Projekt und tun alles, was wir können, damit dieses Comeback gelingt", hielt er fest. "Das gesamte Team ist geschlossen und jeder ist angesichts der großen Herausforderung, die vor uns liegt, enorm motiviert. Hoffentlich können wir auf dem, was wir bisher erreicht haben, aufbauen und werden bei den nächsten Rennen weitere Verbesserungen sehen."

Royale Unterstützung für Fernando Alonso, Foto: Sutton
Royale Unterstützung für Fernando Alonso, Foto: Sutton

Buttons Wochenende zum Vergessen

Button erlebte in Bahrain die vielleicht frustrierendsten Tage seiner Formel-1-Karriere. In nahezu keiner Session blieb der Brite von technischen Problemen verschont, und zu allem Überfluss konnte er gar nicht erst am Rennen teilnehmen, da beim Anlassen seines Wagens erneut ein Elektronikproblem auftrat und McLaren die Wahrscheinlichkeit hoch einschätzte, dass dieses zu einem Ausfall führen würde. Somit musste Button den Grand Prix aus der Zuschauerrolle verfolgen und vertrieb sich die Zeit damit, das Geschehen auf der Rennstrecke via Twitter zu kommentieren.

"Natürlich war es ein enttäuschender Tag am Ende eines enttäuschenden Wochenendes", gab Button unumwunden zu. Wie Alonso ist aber auch der Brite überzeugt, dass es bei McLaren in die richtige Richtung geht. "Obwohl ich nicht so viel wie erforderlich fahren konnte und auch nicht in der Lage war, am Rennen teilzunehmen, ist es klar, dass sich unser Wagen verbessert", betonte er. "Und das sind gute Nachrichten."

Auch ließ es sich Button nicht nehmen, den zahlreichen McLaren-Mechanikern für ihre letztlich unbelohnten Bemühungen zu danken. "Ihre Hingabe und ihr Teamspirit sind wirklich beeindruckend", zog er den Hut. "Ich weiß, dass sie schlussendlich die Belohnung, die sie verdienen, bekommen werden."

Buttons Wagen blieb in der Garage, Foto: Sutton
Buttons Wagen blieb in der Garage, Foto: Sutton

McLaren existiert, um zu gewinnen

McLaren-Renndirektor Eric Boullier zog den nach ersten vier Rennen der Saison, die von zahlreichen Enttäuschungen geprägt waren, eine erste Bilanz. "Wir sind ganz klar nicht mit unserer Konkurrenzfähigkeit zufrieden - unser Team existiert, um zu gewinnen -, aber wir haben seit dem Australien GP gigantische Fortschritte gemacht, was ein Ergebnis der enormen Anstrengungen vieler Leute ist, vor deren Leidenschaft und Hingabe ich mich verneige", erklärte der Franzose.

Boullier weiter: "Ich habe es schon mehrfach gesagt und sage es noch einmal: Wir haben einen Berg zu erklimmen, aber wir werden ihn erklimmen. Dessen könnt ihr euch zu 100 Prozent sicher sein." Auf Prognosen für den weiteren Saisonverlauf wollte sich der Franzose zwar nicht einlassen, doch es gelte: "Wir erwarten, dass der Aufwärtstrend in puncto Performance linear und fühlbar andauert."