Daniil Kvyat erlebte einen ausgesprochen frustrierenden Samstag in Bahrain. Zunächst drehte sich der Russe zu Beginn des dritten Trainings von der Strecke, blieb im Kiesbett stecken und konnte danach nicht mehr ins Geschehen eingreifen, und später ereilte ihn im Qualifying bereits in Q1 das Aus, sodass er nur vom 17. Startplatz ins Rennen gehen wird - so schlecht wie noch nie in Diensten von Red Bull.

"Ich habe keine wirklich Runde fahren können", klagte Kvyat über das verpatzte Zeittraining, in dem er wieder einmal mit einem Energieproblem der Renault-Power-Unit zu kämpfen hatte. "Als Fahrer bist du sehr sensibel, wenn du solche Probleme im Qualifying hast", strich der Russe hervor. "Das war alles, was ich machen konnte. Ich lag ein bis zwei Sekunden hinter meinem Teamkollegen. Aber so ist das nun mal."

Auswirkungen auf das Rennen sollte das technische Gebrechen aber zumindest nicht haben. "Es hört sich nicht so kompliziert an für mich", meinte Kvyat. "Deshalb bin ich ein bisschen genervt, dass solche Dinge während des Qualifyings zum ungeeignetsten Moment passieren. Das ist wie ein Schneeball: Ein Problem führt zu einem weiteren Problem und dann zum nächsten Problem. Das kommt zu meinen Problemen als Fahrer noch hinzu - weil ich auch nur ein Mensch bin."

Will man es positiven sehen, brachte es Kvyat im dritten Training sowie dem Qualifying zusammen auf nur 14 Runden, was angesichts der angespannten Motorenthematik bei Renault kein Nachteil für den Grand Prix sein muss. "Wir sind hier mit einer Sicherheitsmotoreneinstellung gefahren", verriet Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com. Ein Problem könnte allerdings der mangelnde Top-Speed werden, was auch Kvyat bewusst ist. "Schauen wir also mal, was wir über die Strategie machen können", meinte er hinsichtlich eines Vorstoßes in die Punkteränge.

Keine einfachen Zeiten für den jungen Russen, Foto: Sutton
Keine einfachen Zeiten für den jungen Russen, Foto: Sutton

Performance von Toro Rosso frustrierend

Im Vorjahr saß Kvyat noch im Cockpit von Toro Rosso. Momentan agiert sein Ex-Team mit Red Bull auf Augenhöhe und liegt manchmal sogar vor dem großen Schwesterteam. Für den jungen Russen eine bittere Situation. "Irgendwie ist das schon frustrierend, aber du weißt auch, dass sich die Dinge schnell ändern können", versuchte Kvyat das verschobene Kräfteverhältnis locker zu nehmen.

"Wir haben eben Probleme und wenn man sich meine bisherige Saison angeschaut, ist da nie mal was zu 100% sauber gelaufen", klagte der 20-Jährige. "Das müssen wir uns anschauen, aber ich bin es gewohnt, Dinge mit harter Arbeit aus der Welt zu schaffen. Ich selber ändere mich nicht dadurch. Ich stelle meine Fähigkeiten nicht in Frage - und es ist mir auch egal, was andere vielleicht dazu sagen. "

Allzu viele reibungslose Sessions erlebte Kvyat 2015 in der Tat noch nicht, was sich naturgemäß auch negativ auf die Rennvorbereitung auswirkt. "Wenn es so eng ist, kann dich schon eine kleine Sache zurückwerfen", verdeutlichte er. "Und das passiert im Moment bei mir. Aber wenn wir den Grund dann mal gefunden haben, wird es interessant sein zu sehen, wo ich wirklich stehe. Ich selbst weiß ja nicht mal, wo ich im Moment stehe."