So unterschiedlich kann die Stimmungslage innerhalb eines Teams sein: Pastor Maldonado erwischte einen guten Freitag in Bahrain mit Platz 7 im zweiten freien Training, während Romain Grosjean auf Rang 13 stecken blieb, weil er keine Balance in seinen Lotus E23 bekam. Im ersten Training kam darüber hinaus Jolyon Palmer anstelle von Grosjean zum Einsatz. Der amtierende GP2-Champion konzentrierte sich nicht auf schnelle Zeiten, sondern sammelte reichlich Erfahrung. Am Ende stand für ihn Platz 14 zu Buche. Maldonado wurde in jener Session Zwölfter.

Großer Fortschritt für Maldonado

Der zufriedenste Mann in schwarz war an diesem Abend Pastor Maldonado: "Wir sind wesentlich besser als in China gestartet. Die Balance war nicht schlecht", freute sich der Venezolaner, der beide Sessions fahren konnte. "Am Nachmittag haben wir verschiedene Teile am Fahrzeug getestet und viele Daten für die Fabrik und die Dateningenieure gesammelt. Die Abendsession war natürlich von wesentlich größerer Relevanz. Es ist ein großer Unterschied zwischen Sonnenschein und Dunkelheit - nicht nur was die Temperatur, sondern auch das generelle Gefühl fürs Auto betrifft."

Pastor Maldonado erwischte einen erstaunlich guten Tag, Foto: Sutton
Pastor Maldonado erwischte einen erstaunlich guten Tag, Foto: Sutton

Außerdem bemerkte er einen großen Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen: "Das war ein bisschen unerwartet. Aber das Auto läuft gut auf beiden Mischungen", freute er sich. Nach dem problematischen China-Wochenende eine nette Abwechslung. "Das ist viel besser so, weil man sich mehr aufs Fahren konzentrieren kann und keine Probleme lösen muss." Er erwarte nicht, dass Lotus um die ersten drei Plätze kämpfen würde, aber die Top-10 sollten diesmal auch im Rennen ein realistisches Ziel sein.

Grosjean mit Balance unzufrieden

Probleme lösen muss in diesem Fall eher Romain Grosjean: Der Franzose hatte große Sorgen mit seinem Fahrzeug. "Ich hatte ein paar große Schwierigkeiten mit dem Auto insgesamt. Unter- und Übersteuern haben sich abgewechselt", bilanzierte er frustriert. Dabei habe er dasselbe Setup wie Maldonado verwendet, erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Die Reifen scheinen einfach nicht mögen, nach einem harten Bremsvorgang in die Kurve einzulenken", führte er weiter aus.

Jolyon Palmer erlebte eine problemlose Nachmittagssession, Foto: Sutton
Jolyon Palmer erlebte eine problemlose Nachmittagssession, Foto: Sutton

Es sei nicht vorteilhaft gewesen, eine Session aussetzen zu müssen, befand der GP2-Meister von 2011. "Die Streckentemperatur ist am Abend gefallen, aber nicht so, wie wir es erwartet hatten." Tröstend für Grosjean: "Wir können anhand von Pastors Rundenzeit sehen, dass die Pace da ist, sobald wir das Setup zum Arbeiten bringen." Beide Fahrer betonten, dass das Auto nach wie vor sehr reifenschonend sei - eine klassische Stärke von Lotus. "Das sollte uns strategischen Freiraum geben und uns ermöglichen, nach einigen Runden schneller als die unmittelbaren Gegner zu sein", sagte Maldonado.

Palmer zufrieden mit zweitem Freitagseinsatz

Einen etwas anderen Fokus legte Jolyon Palmer in der Nachmittagssession: Kilometer sammeln stand im Vordergrund. Sein Fazit: "Es lief etwas glatter als beim letzten Mal. Es war gut, so schnell nach Shanghai wieder im Auto zu sitzen, weil ich das Momentum gleich mitnehmen konnte. Ich bin meine schnellste Zeit früh in der Sitzung gefahren, deshalb bin ich nicht so weit vorn in der Zeitenliste gelandet." Allerdings sei er glücklich mit seinem Fortschritt. "Das Auto hat sich seit China verbessert; ich habe mich wohl gefühlt und konnte angreifen." Grosjean bestätigte auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, dass bis auf die Sitzpositionen keine Veränderungen am Auto für Palmer vorgenommen worden sind.