Nachdem sich Mercedes im ersten Freien Training von Bahrain ganz auf die Rennabstimmung konzentriert hatte, kehrten die Silberpfeile im zweiten Training unter Flutlicht an die Spitze des Klassements zurück.

Die Platzierungen: Nico Rosberg erzielte auf den weichen Reifen in 1:34.647 Minuten die Bestzeit und blieb damit eine Zehntelsekunde vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, der sich verbremste und die Chance auf die Spitze vergab.

Ferrari ist Mercedes auf den Fersen, Foto: Sutton
Ferrari ist Mercedes auf den Fersen, Foto: Sutton

Als erste Mercedes-Verfolger erwiesen sich nahezu erwartungsgemäß die Ferrari-Piloten. Kimi Räikkönen verlor als Dritter eine halbe Sekunde auf Rosberg. Eine weitere Zehntel dahinter ordnete sich Sebastian Vettel ein, dessen schnelle Runde aber nicht fehlerfrei war.

Platz fünf ging an Valtteri Bottas - Williams dürfte auch in der Wüste die dritte Kraft sein. Dahinter reihte sich Daniel Ricciardo im Red Bull vor Pastor Maldonado und dem starken Felipe Nasr ein. Daniil Kvyat und Felipe Massa komplettierten die Top-10.

Ein Lebenszeichen gab es von McLaren. Als Zwölfter ließ Fernando Alonso zahlreiche Piloten hinter sich, darunter Romain Grosjean und beide Force-India-Fahrer.

Die Zwischenfälle: Nach seinem frühen Ausfall im ersten Training wurde Jenson Buttons Honda-Motor mit einem neuen Energiespeicher sowie einer neuen Steuerungselektronik für das Hybridsystem ausgerüstet. Doch auch mit den neuen Teilen lief es nicht besser, der McLaren-Pilot rollte nach wenigen Minuten erneut aus. Erst eine halbe Stunde vor dem Ende der Session konnte Button wieder auf die Strecke gehen.

Vettel sorgte für eine rote Flagge, Foto: Sutton
Vettel sorgte für eine rote Flagge, Foto: Sutton

Zehn Minuten vor dem Fallen der Zielflagge verzeichnete Vettel in der ersten Kurve ein Bremsproblem und kollidierte beim Einlenken mit Sergio Perez' Hinterreifen. Dabei ging der Frontflügel des Ferrari-Piloten zu Bruch. Wegen der auf der Strecke liegenden Teile wurde die rote Flagge gezückt. Vettels linker Vorderreifen dürfte nicht korrekt montiert gewesen sein.

Max Verstappen konnte wegen eines Bremswechsels an seinem Toro Rosso erst verspätet ins Trainingsgeschehen eingreifen. Mehrere Piloten, darunter auch Hamilton, kamen von der Strecke ab und mussten durch die staubigen Auslaufzonen fahren, alle Ausritte blieben aber ohne Folgen.

Das Wetter: In der Dämmerung zu Beginn der Session hatte die Luft 30 Grad, während auf dem Asphalt 36 Grad gemessen wurden. Anderthalb Stunden später war die Luft noch 27 Grad warm, auf der Streckenoberfläche wurden 32 Grad verzeichnet. Der Wind frischte etwas auf, dürfte am Samstag und Sonntag aber noch wesentlich stärker werden.

Die Analyse: Über eine Runde ist Mercedes das Maß aller Dinge. Alles andere als die Pole Position für Hamilton oder Rosberg wäre eine Überraschung. Mit vollen Tanks fuhren die Ferrari-Piloten hingegen äußerst starke Rundenzeiten. Das unterschiedliche Alter der Reifen und die Spritbeladung machen eine exakte Einschätzung des Kräfteverhältnisses allerdings schwierig. Trotzdem lässt sich konstatieren: Mit Ferrari sollte im Rennen zu rechnen sein, Mercedes muss auf der Hut sein.