Endlich wieder ein warmes Rennen - oder auch nicht? Sebastian Vettel will das warme Klima nicht als Anlass hernehmen, sich in einer Favoritenrolle zu sehen. Im Gegenteil - seiner Meinung nach ist Ferrari noch einen Schritt von Mercedes weg. Und so heiß werde es doch wieder nicht, bemerkte der vierfache Weltmeister in Bahrain: "Ja, es ist ein warmes Land. Das einzige Problem ist, dass die Sonne untergeht, bevor wir Rennen fahren, sonst wäre die Hitze ein viel größerer Faktor." Er hoffe, dass Ferrari aber wieder dichter an Mercedes rankommt als es in China der Fall gewesen ist.

In erster Linie ist Vettel froh, dass er für ein konkurrenzfähiges Ergebnis gar nicht erst auf heißes Wetter zu warten braucht: "Ich habe mich das ganze Jahr im Auto komfortabel gefühlt, egal wie die Temperaturen waren. Das Auto funktioniert unter allen Bedingungen - nass, trocken, kalt, warm." Dass Ferrari einen Vorteil in Bahrain habe, glaubt er aber nicht, im Gegenteil: "Wir wissen, dass Mercedes noch vorne ist. Wir müssen sichergehen, dass wir unser Auto verbessern und Schritte nach vorn machen, so dass wir hoffentlich bald die Lücke schließen können." Vettel bleibt bodenständig.

Auch auf eine mögliche Eskalation in der Rivalität zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg will er nicht bauen: "Oh, die haben sich in China wirklich sehr gemocht", frotzelte der Ferrari-Pilot. "Aber ich bin generell kein Politiker und interessiere mich daher nicht für diese Front. Ich war auf der Pressekonferenz in einer komfortablen Position, weil ich da nicht direkt involviert war, aber ich denke, beide sind professionell genug, um damit umzugehen." Und sollte es tatsächlich einmal zum Knall kommen, würden ohnehin alle und nicht nur er profitieren. "Das ist nicht unser Bier und wir verlassen uns sicher nicht darauf, dass es bei ihnen schiefläuft."

Gutes Omen? In Malaysia brachte diese Sonnenbrille bereits Glück, Foto: Sutton
Gutes Omen? In Malaysia brachte diese Sonnenbrille bereits Glück, Foto: Sutton

Glücklich, aber noch nicht am Ziel

Trotz des Rückstands kann sich Sebastian Vettel sicher nicht über seinen Start in die Saison beschweren, vor allem nicht im Vergleich zum Vorjahr: "Natürlich bin dieses Jahr ich viel glücklicher mit dem Start als letztes Jahr. Damals hatten wir viele Probleme. Aber ich denke, es ist normal, dass man sich manchmal in einer Situation wiederfindet, in der es gut läuft, und mal in einer, in der es schwieriger ist. So spielt eben das Leben." Doch auf den Lorbeeren der ersten Rennen dürfe sich Ferrari keineswegs ausruhen: "Wir müssen es bestätigten. Es sind andere Bedingungen, eine andere Strecke und das erste Nachtrennen. Es wird sicher spannend."

Die Streckenbegehung am Donnerstag brachte keine großen Neuerungen zum Vorschein, erklärte der 27-Jährige. "Man braucht viel Leistung und gute Bremsen. Es gibt viele Geraden mit harten Bremszonen. Der Kurs ist ein bisschen einzigartig in gewisser Hinsicht." In der Tat gibt es ein ähnliches Stop&Go nur noch einmal in Österreich. Ob die Charakteristik Ferrari entgegenkommt, will sich Vettel noch nicht entlocken lassen: "Wir gehen morgen raus um zu schauen, wie gut das Auto liegt und wo wir im Vergleich zu Konkurrenz stehen. Dann sehen wir weiter."