Nach der fabulösen Auferstehung 2014 stagnierte der Gipfelsturm Williams' in den ersten drei Rennen der Saison beträchtlich. Nicht nur vergrößerte sich wieder der Rückstand auf Mercedes gegenüber dem Ende des vergangenen Jahres, auch zog Ferrari im Leistungs-Ranking klar an den Martini-Flitzern vorbei.

Obwohl Williams im Vorjahr in Bahrain mit den Rängen sieben und acht für Felipe Massa und Valtteri Bottas eines der schwächeren Rennen erlebte, zeigt sich das Duo zuversichtlich, 2015 ganz vorne im Feld mitkämpfen zu können. Bei derzeit 31 Punkten Rückstand auf Ferrari und 29 WM-Zählern auf Sauber droht der britische Traditionstrennstall auf Rang drei der Konstrukteurswertung zu vereinsamen.

FW37: In Bahrain endlich volles Potential abrufen?

"Wir sind momentan nach hinten gut abgesichert, wollen aber wieder Druck nach vorne machen und um Podien kämpfen", macht der zweifache Bahrain-Sieger Massa seine und die Ambitionen des Teams vor dem Nachtrennen in der Wüste klar. Dass gegenüber dem Rennen in China eine klare Steigerung an allen Fronten von Nöten ist, ist dem Brasilianer dabei durchaus bewusst.

Valtteri Bottas und Felipe Massa jagten bereits 2014 im Williams durch die Nacht Bahrains, Foto: Sutton
Valtteri Bottas und Felipe Massa jagten bereits 2014 im Williams durch die Nacht Bahrains, Foto: Sutton

"Ich hoffe, unser Auto kann hier in Bahrain seine volle Pace abrufen und unser großes Potential in Ergebnisse ummünzen. Wir haben den stärksten Antrieb im Feld und auf dieser Strecke kann uns das nur Vorteile bringen, da es sehr auf Motorleistung und Topspeed ankommt. Im Vorjahr hat uns das Safety Car ein besseres Ergebnis verhagelt, was uns zusätzlich antreibt", offenbart Massa.

Bottas warnt vor Konkurrenz: Maximale Attacke

Teamkollege Bottas, der nach der verletzungsbedingten Absage des Australien GP derzeit mit 18:30 Punkten gegenüber Massa im Teamduell zurückliegt, will seine Jäger-Rolle in Bahrain wieder ablegen. Er freut sich auf den Williams-freundlichen Kurs, weiß jedoch auch um die Tücken.

"Die Strecke in Bahrain ist sehr attraktiv, denn sie bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und die Piloten fighten hier in der Regel deshalb besonders hart. Vor allem das Gripniveau zu Beginn des Wochenendes sowie der Reifenverschleiß sind hier gleichermaßen tückisch und entscheidend. Der Kurs sollte uns jedoch sehr entgegenkommen, und ich bin mir sicher, dass wie hier die bislang besten Chancen auf das Podium haben", zeigt sich der Finne optimistisch und angriffslustig.

Williams: Bahrain Bilanz

Williams in Bahrain: Große Erfolge gab es für die Truppe aus Grove in Bahrain bislang nicht zu feiern, Williams wartet noch auf einen Podestplatz. Als beste Resultate stehen zwei sechste Plätze von Mark Webber aus den Jahren 2005 und 2006 zu Buche. In der Vorsaison gab es nach langer Durstrecke zumindest wieder Punkte, Felipe Massa und Valtteri Bottas überquerten die Ziellinie als Siebter beziehungsweise Achter.

Felipe Massa in Bahrain: Für Felipe Massa ist der Bahrain International Circuit beinahe so etwas wie eine Lieblingsstrecke. Der Brasilianer hat im Wüstenstaat bereits zwei Erfolge (2007, 2008) auf der Habenseite, darüber hinaus belegte er 2010 den zweiten Platz. Zudem sah Massa bei seinen zehn bisherigen Auftritten in Bahrain stets das Ziel und schied nie aus.

Valtteri Bottas in Bahrain: Der Finne war erst zwei Mal auf dem Wüstenkurs unterwegs. Bei seiner Premiere im Jahr 2013 kam er nicht über den 14. Platz hinaus, im Vorjahr machte er als Achter hingegen Punkte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Williams reist als dritte Kraft nach Bahrain und wird dieses bei normalem Rennverlauf auch als dritte Kraft verlassen. Mercedes und Ferrari verfügen über einen derart eklatanten Vorsprung auf den Rest des Feldes, dass Williams wohl nichts anderes übrig bleibt, als sich vergeblich zu strecken. Auch in China und Bahrain spielte der Motor bereits eine große Rolle, was Ferrari jedoch nicht davon abhielt, Williams in Grund und Boden zu fahren. Felipe Massa und Valtteri Bottas haben von hinten keine Gefahr zu befürchten, derzeit reicht es unter normalen Umständen jedoch nicht zu einem Angriff auf die Top-2 an der Spitze (Samy Abdel Aal).