Im dritten Saisonrennen konnten beide Sauber-Piloten in die Punkte fahren. Felipe Nasr und Marcus Ericsson zeigten dabei in zahlreichen Zweikämpfen Racer-Qualitäten. Hinter dem Safety Car passierten sie auf den Plätzen acht und zehn die karierte Flagge. Den Schwung gilt es nun, nach Bahrain mitzunehmen.

F1-Debütant Felipe Nasr kennt die Strecke bereits aus früheren Rennserien. "Der Kurs hat einige lange Geraden, was sich dank unserer hohen Endgeschwindigkeit positiv auswirken sollte", spielt der Brasilianer auf die starken Topspeedwerte des C34 an. Für eine schnelle Runde seien drei Faktoren ausschlaggebend: hohe Bremsstabilität, gute Traktion und eine ausgewogene Balance.

Racer-Qualitäten: Marcus Ericsson und Felipe Nasr, Foto: Sutton
Racer-Qualitäten: Marcus Ericsson und Felipe Nasr, Foto: Sutton

Daneben gilt es einmal mehr, gut mit den Reifen hauszuhalten: "Ich erwarte, dass das Reifenmanagement sehr wichtig sein wird, da sich die warmen Bedingungen wahrscheinlich auf den Reifenverschleiß auswirken werden." Trotz später Stunde erwartet Nasr hohe Asphalttemperaturen. Zudem habe ein Nachtrennen seinen ganz persönlichen Reiz: "Die Dunkelheit verleiht den Eindruck, dass wir mit einer höheren Geschwindigkeit unterwegs sind."

Auch Marcus Ericsson kennt und schätzt den Bahrain International Circuit: "Ich freue mich auf das erste Nachtrennen der Saison. Es ist immer spektakulär und macht viel Spaß. Die Strecke hat neben einigen langen Geraden auch langsame Kurven, die eine gute Bremsstabilität des Autos erfordern sowie einige Hochgeschwindigkeitskurven mit schnellen Richtungswechseln."

Der Kurs ist aus technischer und fahrerischer Sicht sehr anspruchsvoll. "Typisch für Bahrain ist der Sand auf der Strecke. Darauf müssen wir ein Auge haben", sagt der Brasilianer über die schwierigen Grip-Verhältnisse zu Beginn des Rennwochenendes. "Wir haben ein konkurrenzfähiges Paket und hatten einen guten Start in die Saison. Darauf müssen wir aufbauen, damit wir weiterhin um Punkte kämpfen können."

Wie für die ersten zwei Rennen nominierte Pirelli auch für Bahrain die mittlere und weiche Reifenmischung. Laut Giampaolo Dall'Ara, leitender Sauber-Ingenieur an der Rennstrecke, könnte das auf dem Kurs für zusätzliche Spannung sorgen: "Der raue Belag in Bahrain könnte dafür sorgen, dass hier interessante Strategie-Szenarien zur Anwendung gelangen."

Vorfreude auf das erste Nachtrennen der Saison, Foto: Sutton
Vorfreude auf das erste Nachtrennen der Saison, Foto: Sutton

Sauber: Bahrain Bilanz

Sauber in Bahrain: Saubers größte Erfolge im Wüstenstaat stammen aus jener Zeit, als man mit BMW zusammenarbeitete. 2008 eroberte Robert Kubica vor seinem Teamkollegen Nick Heidfeld den dritten Platz und auch im Jahr zuvor erreichte das deutsch-polnische Duo mit den Rängen vier und sechs ein gutes Ergebnis. Die einzigen Punkte für Sauber als eigenständiger Rennstall holte Felipe Massa als Siebter in der Saison 2005.

Marcus Ericsson in Bahrain: Der Schwede war im Vorjahr zum ersten Mal in Sakhir am Start. Ein Ölleck an Ericssons Caterham hatte zur Folge, dass der Grand Prix für ihn nach 33 zu Ende war.

Redaktionskommentar:

Dass Sauber 2015 von der stark verbesserten Ferrari Power-Unit profitiert, lässt sich kaum verleugnen. Doch ein leistungsstarker Antrieb allein holt keine Punkte. Die Schweizer haben über den Winter einen hervorragenden Job erledigt. Mit Felipe Nasr und Marcus Ericsson haben sie außerdem zwei Fahrer im Team, die sichtlich Spaß haben, den C34 zu pilotieren und sich auch nicht vor Zweikämpfen scheuen. Die Tendenz ist steigend. Im Mittelfeld könnte sich Sauber mit einem guten Qualifying und einer guten Strategie durchaus durchsetzen. Haris Durakovic