Nur drei Rennen hat es gedauert, bis in den Top-10 der Topspeedlisten der Name Honda aufgetaucht ist. Natürlich ist das DRS-Manövern und der generellen Abtriebseinstellung bei McLaren geschuldet, trotzdem ist das ein imposantes Ergebnis für eine Power Unit, die vor kurzer Zeit noch 150 bis 200 PS zu wenig gehabt haben soll. Jenson Button wurde in China die Ehre zuteil, erstmals ein Honda-Triebwerk in die Topspeed-Top-10 gebracht zu haben. 332,4 km/h bedeuteten den neunten Rang in einer Liste, die ziemlich deutlich von Pastor Maldonado angeführt wurde.
Der außergewöhnlich hohe Wert des Venezolaners ist auf seinen harten Zweikampf mit Jenson Button gegen Ende des Rennens zurückzuführen. Die Kombination aus DRS, Windschatten und einem mutmaßlich längeren Einsatz des ERS erklärt, warum Maldonado satte sechs km/h mehr auf dem Tacho hatte als alle anderen Fahrer. Der Topspeed wurde deutlich vor der Spitzkehre gemessen, um einer Verzerrung durch Lift&Coast vorzubeugen.
Ferrari-Leistung eindrucksvoll
Dennoch verzerrt der Ausnahmewert von Maldonado das Bild der Liste kaum: Lotus hatte in China auf weniger Abtrieb gesetzt und sortiert sich dadurch an der Spitze ein - Romain Grosjean ist als Dritter nur 0,3 km/h langsamer als Sebastian Vettel, der auf P2 eine ganze Reihe von Ferrari-Power-Units anführt, die nur von Grosjean unterbrochen wird. Hinter dem Franzosen landeten sämtliche 2015er-PUs mit dem springenden Pferd - Räikkönen, Nasr, Ericsson. Sergio Perez und Felipe Massa vertreten zwei weitere Mercedes-Aggregate in den Top-10.
Dahinter sortieren sich die beiden Außenseiter ein: Hintern dem schon thematisierten Jenson Button brachte Daniel Ricciardo eine Power Unit von Renault in die Top-10. Neben der unrühmlichen Tatsache, dass Renault damit erstmals alle anderen Hersteller in dieser Liste vor sich hat, überrascht vor allem, dass Ricciardo hier deutlich schneller fuhr als das Toro-Rosso-Team, das eigentlich bislang eher die Red-Bull-internen Bestwerte in der Endgeschwindigkeit markiert hatte. Max Verstappen kommt trotz diverser Zweikämpfe mit DRS-Einsatz nur auf 330,4 km/h - ein Stundenkilometer langsamer als der australische Strahlemann.
Die beiden Werks-Mercedes sind in der unteren Hälfte des Tableaus zu finden. Rosberg erzielte den gleichen Wert wie Ricciardo, Hamilton kam nur auf 324,7 km/h (P14). Da sie nie in direkte Zweikämpfe eingebunden waren, hatten sie DRS nur bei Überrundungen zur Verfügung und mussten nie die Hybridenergie auf die Gerade konzentrieren. Folgerichtig erzielten Hamilton und Rosberg ihre Topspeedwerte in einer späten Phase des Rennens, als das Auto leicht war.
Die Top-Speeds beim Großen Preis von China
Fahrer | Team | Motor | Top-Speed |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 344,1 km/h |
Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 338,1 km/h |
Romain Grosjean | Lotus | Mercedes | 337,8 km/h |
Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 336,9 km/h |
Felipe Nasr | Sauber | Ferrari | 336,3 km/h |
Marcus Ericsson | Sauber | Ferrari | 334,9 km/h |
Sergio Perez | Force India | Mercedes | 334,8 km/h |
Felipe Massa | Williams | Mercedes | 334,6 km/h |
Jenson Button | Mclaren | Honda | 332,4 km/h |
Daniel Ricciardo | Toro Rosso | Renault | 331,4 km/h |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 331,4 km/h |
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