Für Toro Rosso lief es auf dem Shanghai International Circuit alles andere als rund. Max Verstappen fiel wenige Runden vor Ende des Rennens aus. Teamkollege Carlos Sainz Junior kam nach einem Fahrfehler und Problemen mit dem Getriebe nur als 14. ins Ziel, gewertet als 13., nachdem Jenson Button bestraft wurde. Dementsprechend ernüchtert fiel die Bilanz beim Red Bull-Schwesterteam aus.

"Als ich hart gepusht habe, um im ersten Stint vor Force India zu sein, habe ich leider einen Fehler gemacht. Das ist wirklich schade!", räumte Sainz nach seinem Dreher ein. "Es war für uns heute ein sehr schwieriges Rennen. Wir sind auf den Primes gestartet, aber die Strecke war am Anfang sehr grün und schmutzig. Daher litten wir sofort unter einem deutlichen Gripverlust", schilderte er.

Nachdem er auf die weichen Reifen gewechselt hatte, sei die Balance jedoch zurückgekehrt und er habe sich im Auto wohl gefühlt. "Leider hatten wir ein Problem mit dem Getriebe, das wir noch untersuchen müssen und durch das wir Zeit verloren haben. Ohne dieses Problem hätten wir um Punkte kämpfen können", erklärte Sainz, warum er seinem Vater keine Punkte zum Geburtstag schenken konnte.

Nie dagewesenes Problem

Verstappen unternahm vor den Augen seines Vaters einige gewagte Überholmanöver, die sich für ihn jedoch letztlich nicht auszahlen sollten. Denn auf Position acht liegend rollte er auf der Start-Ziel-Geraden mit rauchendem Boliden aus. Laut Cedrik Staudohar, der Toro Rosso als Vertreter von Motorenhersteller Renault betreut, scheint ein plötzliches Versagen des Verbrennungsmotors der Grund für den Ausfall gewesen zu sein. "Wir hatten dieses Problem noch nie zuvor, weder auf dem Motorenprüfstand, noch auf der Strecke. Daher müssen wir uns das für Bahrain ansehen", sagte er.

"Es ist ein enttäuschendes Ende eines großartigen Rennens", fasste Verstappen resigniert zusammen. "Es ist sehr frustrierend, so kurz vor Rennende das Auto abstellen zu müssen, wenn man in den Punkterängen liegt. Ich bin natürlich nicht glücklich mit dem Endergebnis, aber als Team haben wir heute bestmögliche Arbeit geleistet. Das Auto zeigte eine gute Leistung und auch wenn uns etwas Top-Speed fehlt, sind das Anbremsen und der Abtrieb am Auto wirklich gut. Das hat mir dabei geholfen, ein paar gute Überholmanöver abzuschließen, die ich sehr genossen habe."

Das Ende einer möglichen Punktefahrt, Foto: Sutton
Das Ende einer möglichen Punktefahrt, Foto: Sutton

Unbelohnte Leistung

Verstappens Strategie habe gut funktioniert und er habe eine sehr starke erste Runde mit vielen Überholmanövern gehabt, lobte Teamchef Franz Tost. "Von da an ist er sehr wettbewerbsfähig gefahren und hat eine großartige Leistung gezeigt, als er seine direkten Konkurrenten überholt und kontrolliert hat", unterstrich er. "Leider hatten wir vier Runden vor Ende ein Problem mit dem Antrieb, was bedeutete, dass wir aufgeben mussten. Wir müssen jetzt untersuchen, was der genaue Grund ist." Eine Untersuchung soll außerdem zutage fördern, warum Sainz' Getriebe in den Leerlauf schaltete.

"Sicherlich ist das Rennergebnis ziemlich enttäuschend für uns, denn das Team zeigte eine gute Performance und ich denke, wir hätten es verdient, zumindest mit Max auf der achten Position ins Ziel zu kommen", sagte Tost. "Aber so ist die Formel 1 und das ist Teil des Spiels. Da wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben, freuen wir uns jetzt auf den Bahrain Grand Prix nächste Woche, wo wir hoffentlich ein erfolgreiches Rennwochenende haben werden."