Immerhin für Toro Rosso hat es gereicht. Im Qualifying zum Großen Preis von China platzierten sich die beiden Red Bull diesmal wieder vor den Boliden des eigenen Ausbildungsteams. Als Erfolg verbucht das bei dem britisch-österreichischen Rennstall jedoch kaum jemand: Absolut gesehen entspricht das Ergebnis schließlich alles andere als den eigenen Ansprüchen.

Dem siebtplatzierten Daniel Ricciardo, als wohlgemerkt bestem und einzigem Renault befeuerten Auto in den Top-10, fehlten bereits satte 1,7 Sekunden auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton. Daniil Kvyat im zweiten Red Bull musste bereits im zweiten Abschnitt der Qualifikation aufgeben. Ein Leistungsverlust an der Power Unit des RB11 zwang den jungen Russen zum frühzeitigen Feierabend. Damit startet Kvyat am Sonntag als Zwölfter in das Rennen - unmittelbar vor dem Toro-Rosso-Doppel Carlos Sainz und Max Verstappen.

Daniil Kvyat muss sich strecken will er am Sonntag Punkte einfahren, Foto: Sutton
Daniil Kvyat muss sich strecken will er am Sonntag Punkte einfahren, Foto: Sutton

Ricciardo will um Top-5 kämpfen

Vielmehr versprochen hatte sich das Team allerdings auch wieder nicht. "P7 ist das, was wir uns für heute erwartet haben. Die Ingenieure haben den bestmöglichen Job mit den Einstellungen, mit denen wir zurzeit fahren, gemacht. Im Verlauf der Quali haben wir immer mehr Pace gefunden - das ist wichtig. Die Fahrbarkeit hat sich auch verbessert, genauso unsere Longrun-Pace. Ich denke, wir können morgen näher an den Williams dran sein und bin optimistisch einen guten Kampf um die Top-5 liefern zu können", sagte Daniel Ricciardo.

Pechvogel Kvyat war nach der Qualifikation entsprechend weniger gut gestimmt. "Ich habe heute Leistung verloren, noch sucht das Team nach der Ursache dafür. Ich bin enttäuscht, aber wir müssen den Kopf oben behalten. Wir arbeiten hart, um weiter nach vorne zu kommen, aber auf dieser Strecke haben wir einen klaren Geschwindigkeitsnachteil auf der Geraden. Dafür versuchen wir eine Lösung zu finden", sagte der Russe. Weil er durch seinen Defekt im Training nicht an den Longruns feilen konnte, müsse er im Rennen wohl oder übel alles auf eine perfekte Strategie ausrichten, ergänzte Kvyat.

Teamchef Christian Horner ergänzte, ebenfalls leicht verbittert: "Wir haben alles aus dem Auto herausgeholt, was heute möglich war. Leider ist P7 auf eine schnelle Runde alles, wo wir aktuell sind." Ein bisschen Hoffnung schimmerte schließlich doch noch durch: "Gestern war unsere Longrun-Pace respektabel, also können wir das morgen hoffentlich positiv umsetzen", sagte Horner.