Nun also Platz zehn - die McLaren-Fortschritte erscheinen anhand der Ergebnislisten fast schon unheimlich. Jenson Button jedoch weiß, dass das Ergebnis nur die halbe Story erzählt, lobt aber die Fortschritte, die sein Team erzielt hat. "Wir scheinen uns wirklich gut zu schlagen, speziell auf dem weichen Reifen haben wir ein anständiges Gripniveau", sagte der Weltmeister von 2009. "Es macht Spaß, das Auto hier zu fahren. Ich freue mich auf den Rest des Wochenendes."

Die Tatsache, dass in der Zeitenliste mehr Autos hinter als vor ihm stehen, will der Engländer nicht überbewerten: "Es stimmt, wir waren viel in den Top-10 unterwegs, aber es ist noch immer nur das Training. Ich denke, im Qualifying werden einige noch aufdrehen und schneller sein." Ohnehin gehe es ihm nicht darum, ob er nun 10. oder 14. wird oder ob er Q2 oder Q3 erreicht, erklärte er. "Es geht mehr darum, Schritte vorwärts zu machen. Wir schauen auf den Abstand nach vorne, der ist für uns relevant."

Und derartige Vorwärtsschritte kann er McLaren und Honda durchaus bescheinigen. "Die Weiterentwicklungen dieses Wochenende sind ein guter Schritt in die richtige Richtung. Wir sind noch weit weg von der Spitze, aber ich sage mal: #progress." Das bezieht sich nicht nur auf die generelle Weiterentwicklung, sondern auch auf das Rennwochenende an sich. "Die Fahrbarkeit war etwas schwieriger heute Morgen, da haben wir Fortschritte gemacht. Es ist immer anders, je nach Temperatur und Streckenlayout."

Balanceänderung zerstört Hinterreifen

In der Morgensession belegte der 35-Jährige die 13. Position in 1:41.845 Minuten. Er kämpfte jedoch mit der Balance des Fahrzeugs: "Ich hatte mir vor dem Wochenende eigentlich Sorgen um die Vorderreifen gemacht und deshalb sehr darauf geachtet, sie gut in Schuss zu halten. Dabei habe ich aber die Hinterreifen zu hart rangenommen." Er versuchte, mit einer Setupänderung im zweiten freien Training, in dem er sich auf 1:39.275 Minuten und P10 steigerte, dem MP4-30 das Untersteuern in Turn 1 auszutreiben, doch das führt nur zu mehr Verschleiß auf der Hinterachse. "Und selbst wenn man die Balance ändert, untersteuert es da noch. Das liegt einfach in der Natur der Sache", winkte er ab.

Trotz der unübersehbaren Verbesserungen bleibt der sonst so optimistische Button weiter skeptisch: "Es sieht so aus, als wären wir auf eine Runde hier stärker im Vergleich zur Konkurrenz als im Longrun. Das hat sich gegenüber Malaysia komplett umgedreht. Ich denke, wir haben das Maximum aus dem Auto bereits herausgeholt, was für viele unserer Konkurrenten noch nicht gilt. Deshalb sehen wir besser aus als wir sind." Unterm Strich seien es schöne Fortschritte gewesen, aber kein Meilenstein. "Es ist ein langfristiges Projekt", erklärte Button zum wiederholten Mal. Es wird nicht sein letztes Mal gewesen sein.