Weltmeister Lewis Hamilton hat auf dem Kurs vor den Toren Shanghais vorerst die Hackordnung in der Formel 1 wieder hergestellt. Der Brite erzielte bei beiden Trainingseinheiten am Freitag die absolute Bestzeit.

War der zweifache Weltmeister beim Auftakttraining noch über eine halbe Sekunde schneller als Teamkollege Nico Rosberg, schmolz der Vorsprung im zweiten Trainingsabschnitt auf lediglich vier Zehntel gegenüber dem Zweitplatzierten Ferrari-Piloten Kimi Räikkönnen.

Angesprochen auf die Konkurrenz fand der amtierende Weltmeister nach seiner Rennsimulation auf den weichen Pirelli-Walzen zurückhaltende Worte. "Es war wirklich sehr eng zwischen uns und Ferrari, außerdem scheint Nico sehr schnell zu sein", zeigt sich Hamilton zurückhaltend.

Trotzdem habe sich das Auto aufgrund der kühleren Temperaturen etwas besser angefühlt, gibt der 30-Jährige zu Protokoll. "Die Reifen schmelzen nicht, deshalb fühlte es sich etwas anders - besser - an." Dennoch schiebt der Brite ein: "Die Prime-Reifen fühlten sich nicht ganz so gut wie die 'Options' an, aber ich muss erst die Daten analysieren, um zu sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen liegen."

Lewis Hamilton distanzierte Teamkollege Nico Rosberg erneut, Foto: Sutton
Lewis Hamilton distanzierte Teamkollege Nico Rosberg erneut, Foto: Sutton

Rosberg gegen Räikkönen

Nico Rosberg hatte hingegen auch im Reich der Mitte einmal mehr das Nachsehen gegenüber seinem Teamkollegen. Beim zweiten freien Training musste sich der Vize-Weltmeister mit Rang fünf und eineinhalb Sekunden Rückstand auf seinen Stallgefährten zufrieden geben.

"Es sieht so aus als seien wir auf eine Runde sehr schnell. Leider habe ich die Runde auf den weichen Reifen nicht zusammenbekommen", hadert der Deutsche. "Ich probierte in der letzten Kurve eine andere Linie über das Gras aus - das stellte sich als nicht sehr schnell heraus."

Trotz des Rückstands zeigt sich Rosberg nach den Sessions zufrieden. "Es sieht gut aus. Wir haben ein unglaubliches Auto und müssen nun schauen wo wir stehen."

Nico Rosberg kam im zweiten Training nur auf Rang fünf, Foto: Sutton
Nico Rosberg kam im zweiten Training nur auf Rang fünf, Foto: Sutton

Ferrari dicht dran

Pikant war zudem der Zweikampf zwischen Nico Rosberg und Kimi Räikkönen in den Kurven eins bis drei. "Das war definitiv sehr eng. Er hat mir in Turn eins nicht sehr viel Platz gelassen", kommentierte Rosberg das Duell mit dem Iceman.

Aufgrund der Ferrari-Stärke und dem schmelzenden Vorsprung der Silberpfeile findet Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff abschließend warnende Worte für seine Schützlinge: "Ferrari ist nah dran - sogar noch näher auf den Long Runs."