Als Toro Rosso vor der Saison das Ziel Platz fünf in der Konstrukteurs-WM ausgegeben hatte, runzelten einige Beobachter mit der Stirn. Doch nach den ersten zwei Rennen steht fest, dass ihre Einschätzung gar nicht so verkehrt war. In Australien sorgten technische Probleme zwar für ein durchwachsenes Ergebnis, aber in Malaysia war das Team aus Faenza bereits die klare Nummer vier - sogar vor Red Bull.

Während man sich bei Toro Rosso mit Kampfansagen in Richtung des Schwesterteams erwartungsgemäß zurückhält, ist ein anderes Team aus den aktuellen Top 3 ins Blickfeld geraten. "Ich sehe bei Williams eine sehr gute Basis aus dem letzten Jahr, und diese Basis nutzen sie nun, um in diesem Jahr ihre Leistung zu zeigen", sagte Carlos Sainz, für den das eigene Auto dem Williams in nichts nachsteht. "Ich fühle, dass wir ein wirklich gutes Auto in den Kurven haben. In Sachen Abtrieb und Kurvengeschwindigkeiten sind wir auf einem Level mit Williams", so Sainz.

Um wirklich mit dem Team kämpfen zu können, fehle es nur noch am Topspeed. Williams ist mit dem Mercedes-Motor in dieser Liste immer ganz vorne mit dabei, während Toro Rosso mit einem durchschnittlichen Renault-Aggregat zurechtkommen muss. Sainz hofft, dass sich die Situation "im Laufe der Saison" verbessert.

"Die fehlende Power macht das Rennfahren etwas schwierig", sagte Sainz. In Melbourne jedoch war die Power Unit von Renault aus einem anderen Grund ein Problem. "Für mich war die größte Sorge in Melbourne die Fahrbarkeit. Und die haben sie für Malaysia perfekt hinbekommen", lobte der junge Spanier Renault. "Der Fahrer kann sich auf sein Racing und sein Set-Up konzentrieren, denn die Fahrbarkeit war kein Thema. Das ist ein gewaltiger Schritt", so der 20-Jährige.