War der Kampf um den WM-Titel im Vorjahr noch ein Fall für Zwei, könnte sich in dieser Saison Sebastian Vettel zu den beiden Mercedes-Piloten hinzugesellen. Nico Rosberg wäre das jedoch gar nicht so unrecht, denn der Deutsche hofft, dass es Vettel gelingt, Lewis Hamilton den einen oder anderen entscheidenden Punkt wegzunehmen.
"Vettel kann eine Hilfe sein", bestätigte Rosberg im Vorfeld des China GP. "Das war er auf gewisse Weise bereits in Malaysia, weil Lewis nur drei und nicht sieben Punkte mehr als ich geholt hat." Allerdings ist sich Rosberg auch bewusst, dass Vettel zu einer ernsthaften Bedrohung für ihn erwachsen könnte, setzt er seinen Erfolgslauf fort. "Er kann ein großes Problem werden, wenn er weitergewinnt!", warnte der Mercedes-Pilot, der in Gesamtwertung hinter Vettel und Hamilton momentan nur an dritter Stelle rangiert.
Frischer Impuls für das Team
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sprach nach Vettels Sieg in Malaysia von einem Weckruf für die Silberpfeile, und auch Rosberg gab zu, dass er eine so starke Ferrari-Performance nicht erwartet hätte. "Es war ein Schock für uns", gestand er. "Schock ist vielleicht ein zu harsches Wort, aber kommt nahe hin, denn damit haben wir nicht gerechnet."
Im Lager von Mercedes sei man äußerst zuversichtlich gewesen, über das schnellste Paket zu verfügen, und war nach der Niederlage von Sepang dementsprechend überrascht, räumte Rosberg unumwunden ein. "Es war ein großer Weckruf für uns", bemühte er Wolffs Worte. "Man kann das im Team spüren. Es hat einen frischen Impuls gegeben, was gut für uns ist, weil wir uns noch mehr anstrengen werden."
Rosbergs Ziel für das Rennen in China, wo er 2012 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte, liegt auf der Hand. "Ich will natürlich gewinnen, deshalb war Sebastians Sieg in Malaysia nicht gut. Ich hoffe, ihn und Lewis hier zu schlagen", gab der 29-Jährige die Marschrichtung vor. "Ich bin mir sicher, dass wir ein stärkeres Auto als in Malaysia haben werden. Ich erwarte, dass wir wieder die Besten sein werden." Wie ernst Mercedes die Konkurrenz aber nimmt, zeigt der brandneue Frontflügel, der in Shanghai zum Einsatz kommen wird.
Mit Konstanz zum Erfolg
Noch gelang es Rosberg in dieser Saison nicht, seinen Teamkollegen Hamilton zu schlagen - weder im Qualifying, noch im Rennen. Dennoch ist er zuversichtlich, was das Thema Weltmeisterschaft betrifft, Rom wurde schließlich auch nicht an nur einem Tag erbaut. "Es ist noch eine lange Saison und ich sehe es so, dass ich zehn Punkte Rückstand auf die Spitze habe, aber noch 350 oder so vergeben werden", rechnete er vor.
Rosberg weiter: "Natürlich ist jedes Rennen wichtig, aber es ist noch ein weiter Weg und Konstanz wird sehr wichtig sein, wie wir im letzten Jahr gesehen haben. All diese Dinge werden eine Rolle spielen, daher werde ich nicht in Panik verfallen. Aber natürlich will ich einen guten Job machen und hier gewinnen."
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