Der ehemalige Red-Bull-Chefmechaniker Kenny Handkammer hat einen neuen Job. Der Brite ist weltweiter Leiter der der Wartungs-Ausbildung von Elektro-Automobilhersteller Tesla, wie Adam Cooper in seinem Blog berichtet. "Ich wollte eine neue Herausforderung und jetzt bin ich bei einem der größten Erfinder von Straßenfahrzeugen überhaupt", wird Handkammer zitiert.

Ob er die neue Herausforderung jedoch ganz freiwillig gesucht hat, ist fraglich. Zwischen dem Singapur GP 2014 und dem darauffolgenden Rennen in Japan wurde Handkammer bei Red Bull entlassen. "Wir haben einen anderen für diese Position gefunden. Einen besseren, der im Zuge der Umstrukturierung im Team besser für diese Sache geeignet ist", sagte Dr. Helmut Marko damals um Abschied des Urgesteins.

Red-Bull-Abschied nicht ganz freiwillig

Über den Abschied kursierten verschiedene Gerüchte im Fahrerlager. Für Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner kam die Trennung überraschend - vor allem mit der Begründung. "Die offiziellen Aussagen wirken nicht sehr glaubhaft", so Danner. "Dass Personal kommt und geht, ist normal. Aber einen Mann mit einer solchen Reputation während der Saison zu entlassen - das ist komisch. Normalerweise wird jemand in dieser Position in den Innendienst versetzt."

Kenny Handkammer beim Singapur GP 2014, Foto: Sutton
Kenny Handkammer beim Singapur GP 2014, Foto: Sutton

Einige wollten im Ausscheiden bei Red Bull einen Vorboten für Vettels Wechsel zu Ferrari gesehen haben. Nachdem Handkammer allerdings nicht bei Ferrari anheuerte, scheint die zweite Variante als wahrscheinlicher: Beim Singapur GP erschien der Chefmechaniker mit blauem Auge und Narbe auf der Stirn. Die Verletzungen soll er sich bei einer Schlägerei geholt haben, es soll nicht sein erster Ausrutscher dieser Art gewesen sein.

Insgesamt reiste Handkammer 25 Jahre lang mit dem Formel-1-Zirkus mit, war zu Benetton-Zeiten schon Mechaniker von Michael Schumacher. In dessen ersten Weltmeistersaison 1994 war er auch am Boxenstopp von Jos Verstappen beteiligt, als der Benetton-Bolide in Hockenheim spektakulär Feuer fing. Insgesamt feierte Handkammer 13 Weltmeisterschaften und 97 Rennsiege mit seinen Teams.