Durften die Formel-1-Teams 2014 noch fünf Motoren pro Saison einsetzen, müssen sie in diesem Jahr mit einer Power Unit weniger das Auskommen finden. So ist es im aktuellen Reglement festgeschrieben, doch die Anzahl könnte sich, wenn es nach einigen Rennställen geht, bald wieder auf fünf erhöhen. Entsprechende Verhandlungen sind momentan im Gange, noch steht der Segen der FIA aus.

Doch nicht alle Teams können sich uneingeschränkt mit der Motorenaufstockung anfreunden. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn vermutet etwa, dass mit dieser Maßnahme nicht in erster Linie der Fahrbetrieb am Freitag gesteigert werden soll, um mehr Zuschauer an die Rennstrecken zu locken, sondern insgeheim andere Ziele verfolgt werden.

Hohe Kosten

"Wenn es dazu führt, dass am Freitag mehr gefahren wird, sollten wir es tun", wird die Österreicherin von crash.net zitiert. "Wenn es eine Maßnahme für die Show ist, dann sollte man es auch so nennen, aber wir sollten technische Regeländerungen nicht vornehmen, um den speziellen Wünschen mancher Teams nachzukommen, die einen Extra-Motor wollen", hob sie warnend den Finger.

Vier oder fünf Motoren?, Foto: Renault Sport F1
Vier oder fünf Motoren?, Foto: Renault Sport F1

Sauber leidet als kleines Privatteam besonders unter den hohen Kosten für Motoren und ist dementsprechend vorsichtig, was diese Thematik betrifft. "Unsere Position ist, dass wir Maßnahmen, die gut für die Show sind, unterstützen", hielt Kaltenborn fest. "Wenn es gut für die Show ist, dann sollte man es auf den Freitag beschränken. Aber man sollte es nicht machen, nur weil jemand daraus einen Vorteil für seine technische Situation ziehen will. Das ist nicht gut."

Kaltenborns Zweifel scheinen nicht gänzlich unbegründet, schließlich stammt die Idee des fünften Motors von Christian Horner, dessen Team Red Bull große Probleme mit der Renault-Power-Unit hat. Schon am ersten Rennwochenende in Australien musste an Daniel Ricciardos Wagen fast der gesamte Antriebsstrang ausgetauscht werden, sodass die Überschreitung des Limits und eine damit einhergehende Strafe durchaus wahrscheinlich ist.