Wie sehr freut sich das Team auf das Rennen in China?
Der Große Preis von China ist ein aufregendes Event in einem Land mit viel Potential für Gegenwart und Zukunft. Wenn wir beispielsweise den Bereich Automobil-Produktion nehmen, ist China derzeit der mit Abstand größte Absatzmarkt weltweit, weswegen wir ohne Risiko davon ausgehen können, dass auch das Interesse in die Formel 1 weiter wachsen wird. Wir als Team spüren das steigende Interesse aus China bereits. Wir haben mit Adderly Fong einen neuen Entwicklungsfahrer mit chinesischen Wurzeln, zudem sind wir auch geschäftlich auf diversen Wegen mit verschiedenen chinesischen Unternehmen zugange.

China ist aus kommerzieller Sicht einer der wichtigsten Märkte, weswegen es aus geschäftlicher Sicht für die Formel 1 unabdingbar ist, dort einen Grand Prix auszutragen. Wir haben bereits festgestellt, dass die Anzahl der Fans in China von Jahr steigt. Vor allem gewinnen wir ständig neue junge Fans hinzu, was für die Zukunft ein großes Potential birgt.

Was können Sie uns über Adderly Fongs Rolle im Team erzählen?
Adderly ist Entwicklungs-Fahrer und arbeitet mit dem Team zusammen ein strukturiertes Programm über den Lauf der Saison ab. Dieses weicht leicht von Carmen Jordas Programm ab, da Adderly 2015 natürlich in der GP3 Series sowie der GT Asia an Rennen teilnimmt, und damit zeitlich ganz andere Verfügbarkeiten vorweist. Adderly wird aber bei einigen Grand Prix definitiv an der Strecke sein, sowie auch mehrere Male direkt in der Basis in Enstone mit dem Team zusammenarbeiten. Vor allem soll er dort im Simulator an seinen Rennfahrer-Fähigkeiten arbeiten, während er uns so gleichzeitig hilft, die Entwicklung des E23 voranzutreiben.

Für Federico Gastaldi und Gerard Lopez ist China in jeder Hinsicht ein interessanter Markt, Foto: Sutton
Für Federico Gastaldi und Gerard Lopez ist China in jeder Hinsicht ein interessanter Markt, Foto: Sutton

In China werden wir Jolyon Palmer im ersten Freien Training am Steuer des E23 sehen. Wie wichtig ist das für das Team?
Jolyon ist ein essentieller Bestandteil des Teams in dieser Saison. Es ist für uns daher enorm wichtig, ihn so früh wie möglich im Jahr an einem Grand-Prix-Wochenende im Auto zu sehen. Während der ersten beiden Rennen war es noch so, dass wir unseren beiden Stamm-Piloten jede mögliche Sekunde an Fahrpraxis zur Verfügung stellen wollten, da gerade zu Saisonbeginn die ganzen Automatismen wieder etabliert werden müssen. Aber nun sind wir soweit, dass wir einige Freitage dazu benutzen können, Jolyons Talente zu fördern und auch für uns nutzbar zu machen.

Wie denken Sie über das Niveau des Wettbewerbs in der Formel 1 2015?
Vor allem das Rennen in Malaysia war ein großartiges Rennen hinsichtlich des Spektakels auf der Strecke. Wenn wir bis zum Saisonende durchgehend solche Grand Prix' zu sehen bekommen, können wir und auch alle Fans doch sehr zufrieden sein. Wie jedes Jahr auch wird es mit Sicherheit Rennen geben, bei denen die Leute vor Spannung und Aufregung fast vom Stuhl fallen.

Andere hingegen werden mehr von der Taktik geprägt sein und vom reinen Spektakel her somit weniger zu bieten haben. Jedoch kommen da eher die Fachleute auf ihre Kosten, die auch an Strategie interessiert sind. So ist die Formel 1 eben und so war sie schon immer. Genauso wie wir verschiedene Arten von Rennen über das Jahr hinweg sehen werden, gehen auch die Meinungen der Fans über die Qualität auseinander. Aber für uns ist das nicht schlecht, denn egal welche Meinung die Leute vertreten: Die Formel 1 ist bei ihnen präsent und sie sprechen darüber.

Wie denken Sie über die Idee, die Leistungsstärke einiger Teams künstlich zu beeinflussen, wie beispielweise Performance-Einbußen herbeizuführen?
Wir haben dieses Jahr tatsächlich schon von solchen Gedankenspielen mitbekommen, nachdem Mercedes das erste Rennen in Australien dominiert hat. Aber wie wir schon in Malaysia gesehen haben, wurde da wohl zu früh zu viel Wind gemacht. Nach zwei Rennen hatten wir bereits zwei verschiedenen Sieger, womit die Befürchtungen, Mercedes könnte ohne Probleme durch die Saison spazieren, bereits einen kleinen Dämpfer bekommen haben. Die Formel 1 ist immer ein knallharter Wettbewerb und ganz egal wann und unter welchen Bedingungen: Jedes Team hat das Ziel, immer zu gewinnen.

Lotus hatte in den ersten beiden Rennen wenig Fortune, Foto: Sutton
Lotus hatte in den ersten beiden Rennen wenig Fortune, Foto: Sutton

Jeder tut alles erdenklich mögliche und nötige, um sich in eine Position zu bringen, siegen zu können. Wir haben natürlich einen Förderer und ein regulierendes Organ im Team, das sehr gut über die Voraussetzungen und Anforderungen in jedem Aspekt unseres Sports Bescheid weiß. Jeder Schritt, den wir gehen, wird somit genau begutachtet und einer exakten Prüfung unterzogen.

Was wünscht sich das Team für das nächste Rennen?
Natürlich stehen Punkte ganz oben auf dem Plan für uns. Wir haben die Geschwindigkeit und das Paket, das wir dazu brauchen. Wir müssen es jetzt nur schaffen, uns in die entsprechende Position zu bringen, sobald die Zielflagge fällt. Pastor und Romain sind beide in Topform und holen alles was möglich ist aus den Autos raus, weswegen es für uns nur eine Frage der Zeit sein kann, bis wir unsere Ziele endlich erreichen. Wir brauchen ein sauberes Rennen ohne Defekte, Zwischenfälle oder Berührungen von anderen Autos. Wir hatten bisher leider einige Zuverlässigkeitsprobleme, aber die haben wir nun hoffentlich hinter uns gelassen. Wir erwarten, schon sehr bald Punkte zu holen.