Welche Anforderungen stellt der Shanghai International Circuit an das Auto?
Nick Chester: Es ist eine interessante Strecke. Sie hat unterschiedliche Sektoren: eine sehr lange Gerade im letzten Sektor und einige Highspeed-Kurven im zweiten Sektor. Man muss in puncto Downforce die Balance finden, damit man schnell durch die Kurven kommt, ohne auf der Gerade am Ende Zeit zu verlieren. Es ist eine technische Strecke für die Fahrer, die sie körperlich hart fordert. Besonders in Kurve eins, weil diese sehr schnell ist, bevor es in Kurve zwei und drei enger wird.

Welche Upgrades sind für Shanghai geplant?
Nick Chester: Wir haben Karosserie-Upgrades an der Front und am Heck des Autos. In Kombination haben wir ein ordentliches Upgradepaket für Shanghai, das sich hauptsächlich auf den Downforce konzentriert.

Welche Herausforderungen bietet das Rennwochenende?
Nick Chester: Die Lufttemperaturen können in Shanghai zwischen 10 und 30 Grad stark schwanken. Wir können im Voraus nicht genau wissen, wie das Wetter sein wird, aber es wird sicherlich kühler als beim letzten Rennen. Wir werden das Augenmerk darauf richten, die richtigen Reifentemperaturen zu erreichen.

Jolyon Palmer wird im ersten Freien Training fahren. Welche Aufgaben wird er haben?
Nick Chester: Es ist gut, dass Jolyon in FP1 fahren wird. Seine Aufgabenliste wird dieselbe wie jene der Rennfahrer sein, also Evaluierung der Aero-Teile, einige Setup-Runs und dann am Ende der Session längere Runs. Das wird uns bei unserer Vorbereitung auf das Wochenende helfen, da wir FP1 immer als Entwicklungssession betrachten.

Lotus wartet noch auf die ersten Punkte, Foto: Sutton
Lotus wartet noch auf die ersten Punkte, Foto: Sutton

Wie ordnen Sie die Performance des E23 in Malaysia ein?
Nick Chester: Wir waren mit der Pace des E23 in Malaysia ziemlich zufrieden. Das Auto lief am Freitag gut, als Romain starke Zeiten fuhr, und auch unsere Qualifying-Performance am Samstag war sehr in Ordnung. Die Reifenperformance war für alle ziemlich knifflig in Kuala Lumpur, weil wir noch nie so heiße Streckentemperaturen hatten. Es waren über 60 Grad! Das bedeutete, dass es schwierig war, die Temperatur der Reifenoberfläche unter Kontrolle zu behalten. Wir haben diesbezüglich jedoch einen guten Job gemacht. Im Rennen waren die Balance und das Handling des Autos vielversprechend und bereits ein Schritt vorwärts gegenüber dem ersten Saisonrennen. Wir wurden vom Verkehr behindert, aber das gehört zur Natur des Racings. Der E23 hat sich unter extremen Bedingungen gut geschlagen, zudem war es das erste Mal, dass wir im Nassen gefahren sind. Noch einmal, das Handling war unter diesen Bedingungen sehr in Ordnung, weshalb wir das Potenzial des Pakets weiter abrufen wollen.

Es ist in Sepang nicht perfekt gelaufen. Was wurde getan, um die Schwierigkeiten am Anfang der Saison in den Griff zu bekommen?
Nick Chester: Pastor hatte direkt am Start einen Reifenschaden nach einem Kontakt mit Valtteri Bottas und später Probleme mit den Bremsen. Wir untersuchen die Sache noch und werden bis zum ersten Training in China eine Lösung finden. Es gab auch einige kleinere Probleme an Romains Auto, die leider die Power Unit betrafen. Es gab Fehlinformationen eines Sensors, was bedeutete, dass Romain nicht die maximale Power abrufen konnte. Kein großes Problem, aber etwas das dazu führte, dass Romain für seine Überholmanöver ein wenig härter kämpfen musste.

Gibt der Sieg eines anderen Teams als Mercedes den anderen Teams den Glauben, dass sie schlagbar sind?
Nick Chester: Es liegt eine lange Saison vor uns und wir alle wollen genau das schaffen. Wir haben in diesem Jahr gesehen, dass sich Ferrari über die Wintermonate signifikant verbessert hat und es scheint, als hätte ihnen die heiße Strecke in Sepang ebenfalls geholfen. Sie hatten ein verbessertes Auto, eine gute Strategie und haben dadurch den Sieg erzielt. Es zeigt, dass Mercedes mit genug Entwicklung tatsächlich geschlagen werden kann, was gut für den Sport ist. Wir tun bei Lotus alles, um Mercedes, Ferrari und jedes andere Team im Lauf des Jahres so gut wir können herauszufordern.