Mit dem dritten Platz in Australien und dem Sieg in Malaysia legte Sebastian Vettel einen großartigen Start in seine Ferrari-Karriere hin. Es gibt jedoch sechs Piloten, deren Laufbahnen in Rot noch besser als jene des Heppenheimers begannen - mit einem Sieg im allerersten Rennen. Motorsport-Magazin.com stellt die erfolgreichen Debütanten vor.

Juan Manuel Fangio, Argentinien GP 1956

Fangio gewann mit einem fremden Auto, Foto: Mercedes-Benz
Fangio gewann mit einem fremden Auto, Foto: Mercedes-Benz

Juan Manuel Fangio war der erste Pilot, der bei seiner Ferrari-Premiere gewinnen konnte. Der Argentinier hatte Mercedes nach dem Rückzug der Silberpfeile aus dem Motorsport verlassen und fand in Maranello eine neue sportliche Heimat. Beim Saisonauftakt 1956 in Buenos Aires setzte sich Fangio prompt durch, tat dies aber auf kuriose Art und Weise. In Runde 22 musste der Lokalmatador seinen Ferrari wegen Problemen mit der Benzinpumpe abstellen, woraufhin die Scuderia Fangios Teamkollegen Luigi Musso befahl, an die Boxen zu kommen, um seinen Wagen abzutreten. Fangio kletterte in Mussos Boliden und ging als Fünfter zurück auf die Strecke, legte eine beeindruckende Aufholjagd hin und gewann schlussendlich souverän mit 24 Sekunden Vorsprung.

Carlo Baghetti, Frankreich GP 1961

Baghetti triumphierte in Reims, Foto: Sutton
Baghetti triumphierte in Reims, Foto: Sutton

Nachdem Carlo Baghetti zwei nicht zur Weltmeisterschaft zählende Rennen gewonnen hatte, nominierte ihn Ferrari für den Großen Preis von Frankreich 1961 in Reims. Während es im Qualifying nicht nach Wunsch lief und er nicht über den zwölften Startplatz hinauskam, sollte im Rennen die große Stunde des damals 26-Jährigen schlagen. Zahlreiche Piloten, darunter auch Baghettis Teamkollegen Richie Ginther, Wolfgang Graf Berghe von Trips und Phil Hill, sahen die Zielflagge nicht, wohingegen der Italiener sich aus allen Scharmützeln heraushielt und auch von der Technik nicht im Stich gelassen wurde. Baghetti überquerte die Ziellinie eine Zehntelsekunde vor Porsche-Pilot Dan Gurney und feierte seinen einzigen Grand-Prix-Sieg. Baghetti ist bis heute einer von nur zwei Piloten, der sein allererstes Formel-1-Rennen gewann. Neben ihm schaffte dies nur Giuseppe Farina 1950 beim Großbritannien GP, wobei dieses Rennen der erste Weltmeisterschaftslauf der Geschichte war.

Mario Andretti, Südafrika GP 1971

Andretti siegte in Kyalami, Foto: Sutton
Andretti siegte in Kyalami, Foto: Sutton

Nach durchwachsenen Jahren bei Lotus und March heuerte Mario Andretti 1971 bei Ferrari an. Der Saisonauftakt in Südafrika sollte gleich zur Triumphfahrt für den US-Amerikaner avancieren, obwohl nach einem schwachen Rennstart wenig darauf hingedeutet hatte. Ein Überholmanöver gegen John Surtees und Aufhängungsprobleme beim Führenden Denny Hulme sorgten jedoch dafür, dass Andretti in Kyalami den ersten seiner zwölf Grand-Prix-Erfolge feierte.

Nigel Mansell, Brasilien GP 1989

Mansell setzte sich bei seiner Premiere in Brasilien durch, Foto: Sutton
Mansell setzte sich bei seiner Premiere in Brasilien durch, Foto: Sutton

Alles war beim Saisonauftakt 1989 in Jacarepaguá für einen Sieg von Lokalmatador Ayrton Senna angerichtet, aber eine Kollision mit Gerhard Berger kurz nach dem Start beförderte den auf Pole Position stehenden Brasilianer aus dem Rennen. Nutznießer des Zusammenstoßes war Bergers neuer Teamkollege bei Ferrari, Nigel Mansell. Der Brite befand sich nach der ersten Runde auf dem dritten Platz, ehe er Thierry Boutsen und Ricardo Patrese überholte und sich an die Spitze des Feldes setzte. Schlussendlich gewann Mansell acht Sekunden vor Alain Prost, was eine seiner nur sechs Zielankünfte in dieser Saison darstellte, da Ferrari 1989 wegen eines neueingeführten halbautomatischen Getriebes unter großen Zuverlässigkeitsproblemen litt.

Kimi Räikkönen, Australien GP 2007

Daumen nach oben für Räikkönen, Foto: Sutton
Daumen nach oben für Räikkönen, Foto: Sutton

Nach sechs Jahren in Diensten von McLaren heuerte Kimi Räikkönen 2007 bei Ferrari an, wo er niemand geringeren als Michael Schumacher beerbte, der seine Karriere zum ersten Mal beendet hatte. Räikkönen legte im Albert Park zu Melbourne mit Pole Position, Rennsieg und schnellster Runde einen wahrhaftigen Traumstart hin und setzte damit den Grundstein zu seinem späteren Weltmeistertitel. Insgesamt feierte der Iceman in seiner ersten Ferrari-Saison sechs Siege.

Fernando Alonso, Bahrain GP 2010

Alonso wurde in Bahrain als Erster abgewinkt, Foto: Sutton
Alonso wurde in Bahrain als Erster abgewinkt, Foto: Sutton

Fernando Alonso ist der bislang letzte Pilot, der sein erstes Rennen in Rot gewinnen konnte. Der Spanier folge 2010 Räikkönen bei Ferrari nach und lag beim Saisonauftakt in Bahrain lange Zeit hinter Sebastian Vettel auf Kurs zu Platz zwei. Ein Zündkerzenproblem am Red Bull des Deutschen sorgte dafür, dass Alonso auf dem Podium mit Rosenwasser den perfekten Einstand bei seinem neuen Arbeitgeber feiern konnte. Das bessere Ende in diesem Jahr hatte allerdings Vettel für sich, der sich in Abu Dhabi vor Alonso zum Weltmeister krönte.