Bernie Ecclestone, Selbstdarsteller in Perfektion, nimmt bekanntlich kein Blatt vor den Mund, wenn er Schelte austeilt: "Sebastian hat vier WM-Titel, aber er gehört leider zu den Fahrern, die glauben, es sei genug, in einem Rennauto herumzufahren", so Ecclestone. "Ich sehe ihn nicht auf dem Roten Teppich". Dagegen sei Lewis Hamilton der beste Weltmeister, den es bislang gegeben habe.

Capelli: Vettel so glücklich wie ein kleines Kind, Foto: Sutton
Capelli: Vettel so glücklich wie ein kleines Kind, Foto: Sutton

Prompt stellte sich die F1-Prominenz gegen Ecclestone. Niki Lauda zog nach dem Vettel-Sieg in Malaysia sein rotes Kapperl: "Vettel ist nicht mehr langweilig. Ich denke, das ist ein sehr gutes Ergebnis für das Image der Formel 1, über das wir uns immer beklagen." Auch der ehemalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger zeigt sich überrascht über Ecclestones Äußerung: "Ich verstehe Bernie nicht. Will er, dass seine Fahrer zukünftig auf der Reeperbahn feiern? Vettel ist am Sonntag auf den einzigen roten Teppich geschritten, der zählt: Der für den Sieger des Rennen."

Zu den Beiden gesellt sich ein weiterer Ehemaliger: der Italiener Ivan Capelli, der von 1985 bis 1993 in der Königsklasse fuhr, kann die Vettel-Kritik von Ecclestone genauso wenig nachvollziehen: "Ich stimme Bernie nicht zu, wenn er sagt, Hamilton sei besser für den Sport. Ohrringe und Rapper-Schmuck beeindrucken mich nicht. Aber am Sonntag sah ich Vettel so glücklich wie ein Kind, obwohl er bereits vier Titel in der Tasche hat." Genau diese Emotionen sind es, die die Leute an die Strecke ziehen. "Nach seinem Sieg ist die Ticket-Nachfrage in die Höhe geschnellt", sagte Capelli.