Deutschland ist vorerst gestrichen, Monza steht auf sehr wackligen Füßen, Frankreich ist schon lange nicht mehr dabei und selbst Silverstone stand bereits kurz davor, den Großbritannien GP zu verlieren. Die Entwicklung der vergangenen Jahre sieht schwere Zeiten für Traditionsrennen der Formel 1. Grund dafür sind in erster Linie die hohen Antrittsgelder, welche die Streckenbetreiber an die Formel 1 respektive Bernie Ecclestone zahlen müssen.

Nun hat sich Formel-1-Ikone Sir Jackie Stewart zu Wort gemeldet. Er hält Traditionsrennen in der Königsklasse für unabdingbar. Seiner Meinung nach müsse im Kalender stets ein Platz für diese Rennen sein, denn die Veranstaltungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien oder auch Monaco hätten dem Motorsport "geholfen, zu werden, was er heute ist", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

"Es hört sich vielleicht an, als wäre ich ein Purist", sagte Stewart. "Aber man muss die Geschichte respektieren. Sie sollten immer im Kalender sein. Es ist toll, dass wir einen Grand Prix in den USA haben, einen in Brasilien, auch in Bahrain und dass wir in neue Länder gehen. Aber man muss sein Erbe respektieren", führte Stewart aus.

Nachdem in den vergangenen Jahren Rennen in Abu Dhabi, Singapur und auch für kurze Zeit in Indien ihren Platz im Kalender gefunden haben, findet 2016 erstmals ein Rennen in Aserbaidschan statt. Auch mit Katar laufen bereits Verhandlungen. Dies liegt jedoch auch darin begründet, dass in den ehemaligen Hochburgen wie Deutschland das Interesse zurückgeht. Stewart sieht dafür vor allem die sportliche Entwicklung verantwortlich. Entsprechend positiv sieht er den Sieg von Sebastian Vettel und Ferrari in Malaysia.

Gibt es in Katar bald auch ein Formel-1-Rennen?, Foto: Pramac Racing
Gibt es in Katar bald auch ein Formel-1-Rennen?, Foto: Pramac Racing

"Das war gern gesehen. Wir hatten, außer im letzten Rennen, solch eine Dominanz, dass es der Formel 1 geschadet hat. Auf dieselbe Art und Weise haben wir während Michael Schumachers Zeit bei Ferrari Zuschauer verloren", erinnerte sich der dreimalige Weltmister. "Wir brauchen mehr Wettbewerb und mehr Gewinner, nicht immer dieselbe Leier. Ich hoffe, die Ferrari-Leistung war keine Eintagsfliege, aber es gibt keinen, der Mercedes gefährlich werden kann", meint Stewart.