Die Formel 1 ist langweilig? Malaysia beweist das Gegenteil! Vor einem Jahr eilten Lewis Hamilton und Nico Rosberg in der Gluthitze von Sepang zu einem klaren Doppelsieg. In diesem Jahr mussten sie hart kämpfen - und verloren! Stattdessen gelang Sebastian Vettel schon in seinem zweiten Grand Prix für die Scuderia, woran Fernando Alonso seit dem Spanien Grand Prix 2013 sich die Zähne ausgebissen hat - der erste Sieg!

"Es ist lange her und dann auch noch das erste Mal für Ferrari, einfach unglaublich", sagte Vettel. "Ich bin erst zwei Rennen für das Team gefahren, aber es ist eine tolle Atmosphäre, ich bin sehr stolz auf das Team. Dieses Rennen wird mir bis ans Ende meiner Tage im Gedächtnis bleiben."

Fast Facts zu Vettels 1. Ferrari-Sieg

  • 40. Sieg für Sebastian Vettel in der Formel 1
  • Platz 4 in der ewigen Siegerliste für Vettel - Senna mit 41 Siegen Dritter
  • 68. F1-Podestplatz für Vettel - jetzt genauso viele wie Barrichello
  • Vettel ist 3. deutscher Ferrari-Sieger - andere: Schumacher, Graf Berghe von Trips
  • 75. Ferrari-Sieg durch einen deutschen Fahrer (Schumacher 72, Trips 2)
  • Vettel ist der 5. Deutsche bei Ferrari - zuvor Trips, Kurt Adolff, Hans Stuck Snr, Schumacher
  • 222. Sieg für Ferrari in der Formel 1
  • 682. Podiumsplatz in der F1 für Ferrari
  • Von 891 F1-Rennen führte 411 Mal ein Ferrari-Fahrer

Der Weg zu Vettels 40. GP-Sieg begann mit einer strategischen Entscheidung in einer Safety-Car-Phase zu Rennbeginn. Vettel blieb wissend um seine gute Long Run Pace auf beiden Reifentypen auf der Strecke. Seine Mercedes-Rivalen wechselten hingegen erstmals die Reifen. Doch der überlegene Silberpfeil des Auftaktrennens von Australien fraß in Malaysia zu viel Reifen. Erst im Schlussstint auf der Medium-Mischung konnten Hamilton und Rosberg mit starken Rundenzeiten glänzen. Da war es allerdings schon zu spät.

Hamilton gestand die Niederlage offen ein. "Herzlichen Glückwunsch an Seb und Ferrari, sie hatten eine gute Pace heute", gestand er. "Wir wussten, dass sie einen Schritt nach vorne gemacht hatten, heute waren sie einfach zu schnell." Rosberg hatte vor zwei Wochen in Australien noch gescherzt, dass er sich mehr Konkurrenz wünscht. Die hat er nun erhalten. "Das hätte ich nicht gedacht", sagte er. "Mit Ferrari haben wir wieder einen Konkurrenten."

Die Punkteränge: Hinter dem Podiums-Trio Vettel, Hamilton und Rosberg überquerte Kimi Räikkönen die Ziellinie als Vierter. Für den Finnen wäre ohne einen ereignisreichen Rennbeginn noch mehr drin gewesen. Der Ex-Champion zeigte nach einem frühen Reifenschaden eine starke Aufholjagd bis direkt hinter die Podestplätze. Damit schlug er beide Williams-Fahrer Valtteri Bottas und Felipe Massa. Ebenfalls stark unterwegs waren die Toro-Rosso-Rookies Max Verstappen und Carlos Sainz, die sich gegen die Red-Bull-Piloten durchsetzen. Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo rundeten die Top-10 ab.

Der WM-Stand: Lewis Hamilton führt die WM-Wertung nach zwei Rennen an. Allerdings ist ihm Sebastian Vettel auf den Fersen. Der Deutsche liegt nur drei Punkte hinter dem Briten auf Platz zwei. Nico Rosberg belegt mit 33 Zählern Rang drei. Dahinter belegen Felipe Massa und Kimi Räikkönen die Plätze vier und fünf.

Der Start: Kein Drama beim Start in Malaysia. Lewis Hamilton verteidigte seine Pole Position auf der ersten Runde. Nico Rosberg versuchte, sich wie angekündigt Platz zwei zu erobern. Doch Sebastian Vettel zog sofort nach rechts herüber und machte die Linie dicht. Im hinteren Feld wurde Kimi Räikkönen durchgereicht. Zu allem Überfluss schlitzte ihm dann auch noch Felipe Nasr den linken Hinterreifen auf.

Die Zwischenfälle: Auch Pastor Maldonado handelte sich auf der Startrunde einen Reifenschaden ein. Er wurde von Valtteri Bottas erwischt. Nasr musste schon nach zwei Runden für seinen ersten Stopp an die Box, um den beschädigten Frontflügel wechseln zu lasen. Kurz darauf holte sich Räikkönen einen neuen Reifensatz ab. In Runde drei drehte sich Marcus Ericsson von der Strecke und löste eine Safety-Car-Phase aus. Zuvor hatte er schon Max Verstappen von der Strecke gedrängt.

Gleich zwei Kollisionen gingen auf das Konto der Force-India-Piloten. Zunächst schoss Nico Hülkenberg Daniil Kvyat nach einem Überholmanöver ab. Der Red Bull wurde regelrecht auf die Hörner genommen und flog kurzzeitig durch die Luft. Wenige Runden später fuhr Sergio Perez bei einem Überholmanöver von Romain Grosjean gegen das Auto des Franzosen. Beide Aktionen wurden von der Rennleitung untersucht. Beide erhielten eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.

Die Strafen: Pastor Maldonado kassierte eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, weil er während der Safety Car-Phase das erlaubte Zeitlimit nicht eingehalten hat.

Die Ausfälle: Nach Ericssons Abflug dauerte es bis Runde 22, bis der nächste Fahrer die Segel streichen musste - es war Fernando Alonso. Der Spanier beendete sein McLaren-Comebackrennen mit einem technischen Defekt vorzeitig in der Box. Auch sein Teamkollege Jenson Button konnte das Rennen nicht beenden.

Die Top-Facts des Rennens

  • Erster Ferrari-Sieg für Vettel
  • Erster Sieg der Scuderia seit Spanien 2013
  • Mercedes mit Reifenproblemen
  • Räikkönen mit Aufhojagd nach Reifenschaden
  • Strafen für Hülkenberg & Perez
  • Merhi für Manor im Ziel, McLaren mit Doppelausfall