So hatte sich Lewis Hamilton den Auftakt ins Rennwochenende von Malaysia sicherlich nicht vorgestellt. Im ersten Freien Training sorgte ein defektes Einlasssystem an der Power Unit dafür, dass der Mercedes-Pilot nur vier Runden drehen konnte, und auch die zweite Session lief alles andere als reibungsfrei. Da die Mechaniker noch damit beschäftigt waren, den Wagen wieder zusammenzubauen, konnte Hamilton erst mit einiger Verspätung auf die Strecke gehen.

Schlussendlich gelang es dem WM-Führenden trotzdem, die schnellste Zeit des Tages zu fahren, seine Freude darüber hielt sich angesichts der Schwierigkeiten aber in Grenzen, wenngleich die Erleichterung groß war, nicht tatenlos an der Box verharren zu müssen. "Die Strecke ist nicht einfach und die Temperaturen erschweren den Reifen das Leben. Deshalb ist es nie gut, wenn man so viel Trainingszeit verliert", hielt er fest.

Hamilton rollte im ersten Training aus, Foto: Sutton
Hamilton rollte im ersten Training aus, Foto: Sutton

Insgesamt standen für Hamilton, an dessen Auto zu allem Überfluss auch noch Probleme mit der Telemetrie auftraten, am Freitag nur 20 Runden zu Buche. "Es beeinträchtigt einen ein bisschen", gab er hinsichtlich des reduzierten Programms zu. "Zum Glück konnte ich am Ende noch einige Runden auf einem längeren Run zurücklegen, aber am Setup konnte ich keine Veränderungen vornehmen." In Australien übernahm Hamilton für das Rennen Rosbergs Setup - ein Szenario, das sich nun auch in Malaysia wiederholen könnte.

Wird Ferrari Mercedes gefährlich?, Foto: Sutton
Wird Ferrari Mercedes gefährlich?, Foto: Sutton

Dem WM-Führenden steht am Samstagmorgen jedenfalls ein intensives drittes Training bevor, um die verlorene Zeit wettzumachen und gut gerüstet ins Qualifying zu gehen. "Ich weiß, dass meine Runde nicht spektakulär war", ortete er trotz Bestzeit noch viel Luft nach oben. "Ich kann bei der Balance und den Einstellungen noch einige Verbesserungen erzielen, denn sie stammten allesamt vom letzten Rennen. Ich bin mir sicher, dass wir sie sie noch verbessern werden."

Warnung vor Ferrari

Beeindruckt zeigte sich Hamilton von der Performance der Ferrari-Piloten. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen waren nicht nur über eine Runde knapp an Mercedes dran, sondern zeigten sich auch im Longrun stark. "Die Ferraris sehen wirklich großartig aus", zog der Brite den Hut. "Es ist überraschend, wie gut ihre Zeiten sind. Wir werden sehen, ob das während des Wochenendes so weitergeht."

Nico Rosberg konnte der Einschätzung seines Teamkollegen nur zustimmen. "Es sieht so aus als wäre Ferrari wieder ziemlich knapp dran", betonte der Deutsche. "Deshalb müssen wir sie im Auge behalten."

Rosberg hatte im Gegensatz zu Hamilton keine technischen Probleme zu verzeichnen und erzielte im ersten Training die Bestzeit, während er sich in der zweiten Session auf Rang drei einordnete. "Ich hatte einen guten Vormittag, aber am Nachmittag habe ich es auf den Option-Reifen leider nicht richtig hinbekommen", war aber auch der Deutsche nicht gänzlich zufrieden. "Jetzt muss ich den Grund dafür herausfinden."

Die Mercedes-Chefetage bilanzierte den Auftakt in Sepang mit gemischten Gefühlen. "Nico hatte einen schwierigen Stint auf den Medium-Reifen. Ihm fehlte dabei der nötige Grip. Auch sein längerer Run war etwas knifflig. Lewis verlor durch das Problem mit dem Motor Trainingszeit. Das ist eine weitere Erinnerung daran, dass wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und weiter hart arbeiten müssen", mahnte Motorsportchef Toto Wolff mit Blick auf die ausbaufähige Zuverlässigkeit. "In diesem Geschäft entscheiden minimale Unterschiede über Sieg und Niederlage."