Der Große Preis von Australien endete für Max Verstappen mit einem technisch bedingten Ausfall - eine Zündkerze hatte den Geist aufgegeben, wie der Niederländer durchblicken ließ. Doch insgesamt konnte er zufrieden sein mit seinem Renndebüt: "Ich bin recht glücklich mit dem Wochenende; das Positive ist, dass das Rennen richtig gut hätte werden können." Da er auf mittelharten Reifen gestartet war, sei für ihn das Rennen erst nach dem Boxenstopp richtig losgegangen. "Aber meine Pace auf dem mittleren Reifen verglichen mit denjenigen, die auf weich unterwegs waren, war ganz gut."

Verstappen glaubt, dass die Strategie, auf harten Reifen zu starten, im Endeffekt die bessere gewesen sei. "Das Team hat die Strategie entschieden und ich habe zugestimmt. Ich bin die erste Kurve vorsichtig angegangen und habe bereits in der Anfangsphase Sprit gespart - das erste Mal in meiner Karriere. Im letzten Abschnitt auf weich wollte ich pushen." Der Plan wäre aufgegangen, rechnete er vor: "Ich hätte die weichen Reifen gehabt, alle anderen Medium. Ich wäre definitiv dicht an Daniel [Ricciardo] herangekommen, der auf Platz sechs lag." Der Defekt machte dann alles zunichte.

Dennoch sei er außerordentlich zufrieden mit seinem ersten GP-Wochenende: "Ziel war es, keine Fehler im Training zu machen, viele Runden zu drehen und eine bessere Balance zu finden. Leider habe ich nicht so viele Runden im zweiten freien Training drehen können." Lediglich im Qualifying ist ihm ein Fehler unterlaufen, weshalb er in Q2 hängen blieb. Ob das an dem Problem mit der Trinkflasche lag? "Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht", antwortete der 17-Jährige amüsiert, merkte aber selbstkritisch an: "Ich suche den Fehler nicht bei solchen Dingen. Ich habe einen Fehler gemacht, das ist es."

Null Punkte: Der Ausfall in Australien war bitter, aber nicht das Ende der Welt, Foto: Sutton
Null Punkte: Der Ausfall in Australien war bitter, aber nicht das Ende der Welt, Foto: Sutton

Konkret habe durch Nichtbenutzen der Flasche ein hartes Teil des Trinkschlauchs auf seine Schulter gedrückt, erklärte Verstappen. "Das war ziemlich schmerzhaft", merkte er an. Dennoch gibt es etwas, auf das er sich bezüglich der Trinkflasche in Malaysia freuen kann: Der Inhalt. "Das Zeug hat echt lecker geschmeckt, ich hoffe wir haben denselben hier!", strahlte er. Die Journalistenrunde war amüsiert.

Joggen in feuerfester Unterwäsche

In Malaysia wird er die Flasche garantiert brauchen, schließlich wartet ein brutales Klima auf den jungen Toro-Rosso-Piloten. Er macht kein Geheimnis daraus, dass das härteste Rennen seines Lebens bevorsteht: "Die Fahrer sagen, das hier und Singapur sei brutal, deshalb würde ich dem zustimmen, dass es das Härteste wird, was ich je gemacht habe." Er selbst bleibe lieber draußen in der Hitze, "denn jedes Mal, wenn man versucht, sich zu kühlen, bekommt man beim neuerlichen Rausgehen einen extra Hitzschlag."

Deshalb hält er sich lieber in der Hitze auf und trainiert. Und wie er das tut: "Ich habe 90-Minuten-Dauerläufe gemacht und dabei meine feuerfeste Nomex-Unterwäsche getragen, um es extremer zu machen." Um sich zu akklimatisieren, ist er direkt von Australien aus nach Malaysia gereist. "Ich denke ich bin gut präpariert. Natürlich wird es hart, aber ich hatte eine gute Vorbereitung."

Sein Mutterkonzern Red Bull befindet sich seit einigen Wochen in einer Auseinandersetzung mit Renault um die Performance der Aggregate. Verstappen will sich in dieser heiklen Angelegenheit nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Sie arbeiten hart und ich hoffe auf ein besseres Wochenende. Sie bringen Verbesserungen und die werden sich hoffentlich auszahlen. Software, Zuverlässigkeit - wir versuchen, überall besser zu werden. Ich will alles darüber wissen, wie wir den Motor verbessern können." Auch auf den Zündkerzenlieferanten wolle er nicht eindreschen: "Jeder ist in der Formel 1 am Limit." Verstappen wird in Malaysia erst sein zweites Rennen bestreiten.