Man kann wahrlich nicht behaupten, dass sich die Reise nach Australien für Lotus gelohnt hat. Sowohl Romain Grosjean als auch Pastor Maldonado schieden im Albert Park bereits in der ersten Runde aus. Der Franzose wegen Motorproblemen und der Venezolaner unverschuldet nach einer Kollision. Angesichts der guten Vorstellung in Training und Qualifying und der hohen Ausfallrate im Grand Prix, wäre es wohl beiden Piloten gelungen, die Saison mit Punkten zu beginnen. Für den zweiten Saisonlauf in Malaysia hat sich Lotus nun exakt das vorgenommen - anzuschreiben.

"Unser Ziel für die ersten Rennen ist es, in den Top-10 zu landen. Wir haben das im Albert Park schon gezeigt und unsere Rennsimulationen waren gut. Wenn wir also im Rennen geblieben wären, hätten wir ein starkes Ergebnis einfahren können", betont Grosjean. "Es gibt keine Anzeichen, dass das in Malaysia anders ist und daher wollen wir anfangen, Punkte zu sammeln."

Ins selbe Horn stößt auch Maldonado, für den Punkte in Malaysia eine Premiere wären, denn bei seinen vier bisherigen Starts schied der Südamerikaner stets mit technischen Problemen aus. "Alles was wir bisher vom E23 gesehen haben, deutet darauf hin, dass er ein guter Allrounder sein sollte", gibt sich der 30-Jährige zuversichtlich. "In Sepang kann es sehr heiß sein und unserem Auto scheinen heiße Bedingungen zu liegen - das könnte also ein Pluspunkt für uns sein."

Tatsächlich dürften in Malaysia einmal mehr tropische Bedingungen mit großer Schwüle vorherrschen, was nicht nur die Autos auf eine harte Belastungsprobe stellt, sondern auch den Piloten alles abverlangt. "Man muss dafür sorgen, dass man genug Flüssigkeit zu sich nimmt", weiß Maldonado. Und Grosjean fügt hinzu: "Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit können dem Auto und dem Fahrer einiges zum Nachdenken geben."

In Melbourne beendete keiner der beiden Lotus-Piloten die erste Runde, Foto: Sutton
In Melbourne beendete keiner der beiden Lotus-Piloten die erste Runde, Foto: Sutton

Lotus: Malaysia Bilanz

Lotus in Malaysia: Die Autos von Lotus respektive dem ebenfalls in Enstone beheimateten Vorgängerteam Renault starteten in Malaysia bislang 13 Mal und fuhren dabei insgesamt zwei Siege sowie drei weitere Podiumsplätze heraus. Für die vollen Erfolge zeichneten Fernando Alonso (2005) und Giancarlo Fisichella (2006) verantwortlich.

Alonso gewann 2005 für Renault in Malaysia, Foto: xpb.cc
Alonso gewann 2005 für Renault in Malaysia, Foto: xpb.cc

Romain Grosjean in Malaysia: Die Bilanz des Franzosen in Malaysia ist durchwachsen. 2012, bei seinem ersten Grand Prix in Sepang, ging Grosjean von Position sechs ins Rennen. Kurz nach dem Start kam es zwischen ihm und Michael Schumacher jedoch zu einer Berührung, woraufhin der Franzose ins Kiesbett rutschte und das Rennen vorzeitig aufgeben musste. 2013 erreichte Grosjean immerhin den sechsten Platz, in der Vorsaison blieb er als Elfter hingegen wieder ohne Punkte.

Pastor Maldonado in Sepang: Bei seinen vier bisherigen Auftritten auf dem Sepang International Circuit war der Venezolaner alles andere als vom Glück verfolgt. 2011 schied Maldonado aufgrund eines Elektronik-Defekts aus, 2012 streikte der Motor seines Williams-Boliden, 2013 ließ ihn KERS im Stich und im Vorjahr sorgte die schwächelnde Renault-Power-Unit für ein verfrühtes Rennende. Somit wartet der Südamerikaner noch immer auf seine erste Zielankunft beim Großen Preis von Malaysia.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die gute Nachricht für Lotus vorneweg: Schlechter als in Australien kann es definitiv nicht laufen. Doch im Ernst, treten diesmal keine technischen Probleme auf und bleiben auch Kollisionen aus, sollte es Grosjean und Maldonado gelingen, in die Punkteränge zu fahren. Der E23 machte sowohl bei den Testfahrten als auch in Melbourne einen guten Eindruck, was nicht zuletzt am bärenstarken Mercedes-Motor liegt. Insofern kann Lotus die berechtigte Hoffnung haben, dass das Desaster vom Albert Park nur eine Eintagsfliege und nicht der Vorbote für eine weitere Horrorsaison war. (Philipp Schajer)